Wohnbauförderung nur mehr für große Brieftaschen
Tausende Kärntner werden ausgeschlossen
„Das ist nur mehr eine Förderung für große Brieftaschen und für Wohnbaugesellschaften, aber für Häuslbauer bzw. Hausbesitzer mit kleinem Einkommen gibt es nichts mehr. Tausende werden von jeder Förderung ausgesperrt“. Mit dieser Begründung lehnte der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann in der heutigen Regierungssitzung die neuen Richtlinien, nach denen ab 1.1.2018 Wohnbauförderungsmittel ausgezahlt werden, ab. Darmann wirft der zuständigen SPÖ-Wohnbaureferentin Gabriele Schaunig-Kandut und Grün-Landesrat Rolf Holub vor, dass sie die Ökologisierung der Wohnbauförderung ohne Augenmaß und ohne jede Rücksicht auf die Bedürfnisse und die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kärntner Bevölkerung durchgeboxt haben.
„Es ist inakzeptabel, dass die beliebtesten Sanierungs-Einzelförderungen Fensteraustausch, Dacherneuerung und Einbau einer Wärmepumpe abgeschafft werden“, erklärt Darmann unter Hinweis auf das Netzwerk der Kärntner Energieberater, das Energieforum, welche diese Streichung von Einzelförderungen ebenfalls ablehnt. Auch jeder, der eine Ölheizung hat, sei in Zukunft von jeder Förderung ausgeschlossen. Dabei wäre es auch ein Gewinn für die Umwelt, wenn ein alter Ölkessel oder Ölbrenner in einen neuen ausgetauscht und der Ölverbrauch damit deutlich reduziert wird. „Viele können sich einen Umstieg auf Pellets oder andere Energieformen einfach nicht leisten. Sie alle lässt die rot-grün-schwarze Koalition völlig im Stich“, kritisiert Darmann.
„Schon 2016 blieben 12 Millionen Euro im Wohnförderungstopf liegen, weil die Regeln viel zu streng und komplex waren. Und in Zukunft werden noch mehr Fördergelder liegen bleiben“, befürchtet Darmann. Die Kärntner Stillstandskoalition verfolge hier eine unsoziale Politik, die auch schädlich für die Wirtschaft sei, weil der private Hausbau nicht stimuliert werde. Der von der FPÖ geforderte und im Landtag beschlossene unbürokratische Direktzuschuss für Häuslbauer („Häuslbauerbonus“) werde zwar eingeführt, aber von Schaunig mit so viel Bürokratie überfrachtet, dass dies viele Interessenten abschrecke.