Wenn Benger die Bären in Kärnten ausrotten will, dann soll er das klar sagen!
ÖVP-Agrarreferent will mit Alibidiskussion von eigenen Versäumnissen ablenken – Wolf, Bär und Luchs sind sicher nicht an dramatischen Einkommensverlusten der Kärntner Bauern schuld
„Wenn ÖVP-Chef Benger die Bären in Kärnten ausrotten will, dann soll er sich vor die Bevölkerung stellen und das auch klar sagen“, erklärt heute der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann, der auch Jagd- und Tierschutzreferent des Landes Kärnten ist. „Tatsache ist, dass Agrarreferent Benger mit dieser Alibidiskussion von den eigenen Versäumnissen ablenken will. Benger sollte sich endlich um die wahren Probleme der Land- und Forstwirte kümmern, welche unter dramatischen Einkommensverlusten von 40 % in den letzten fünf Jahren leiden. Trotz des ständig sinkenden Einkommens kommt es dank des ÖVP-Finanzministers gerade zu dramatischen Einheitswerterhöhungen. Und auch die Freihandelsabkommen CETA und TTIP bedrohen den Kärntner Bauernstand massiv. Zu all diesen Themen vermissen unsere Kärntner Bauern den Aufschrei und den Widerstand ihres Agrarreferenten!“, so Darmann.
„Benger wird wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, dass Bär, Wolf und Luchs an den dramatischen Einkommensverlusten der Bauern schuld sind“, so Darmann. Der Jagdreferent verweist darauf, dass in den letzten Jahren kein Wolf in Kärnten nachgewiesen wurde. „Jeder Experte wird daher bestätigen, dass es aufgrund eines fehlenden Wolfes in nächster Zeit wohl kaum zu Nachwuchs kommen kann, der dann zu einem Rudel führen könnte. Dass Benger trotzdem so tut, also würde es dramatische Schäden durch den Wolf geben oder diese unmittelbar bevorstehen, kann wohl nur an Unwissenheit oder am Versuch billiger Effekthascherei liegen“, so der FPÖ-Obmann. Genausowenig sei derzeit ein Luchs-Vorkommen in Kärnten bekannt.
Hinsichtlich der 5 bis 8 in Kärnten bzw. im Dreiländereck lebenden Bären spricht sich Darmann selbstverständlich dafür aus, dass den Bauern alle Schäden wie bisher gehandhabt abgegolten werden. „Sichere, also eindeutig nachgewiesene Schäden werden von der seit den 60er-Jahren bestehenden Versicherung der Kärntner Jägerschaft abgegolten, die restlichen Schäden aus dem Kulanzfonds des Landes", betont der Jagdreferent. 2016 wurden seitens des Landes rund 30.000 Euro abgegolten, was jedenfalls eine vertretbare Summe sei. Darmann hat diesbezüglich bereits in Regierungssitzungen angeregt, einen fixen Artenschutzfonds des Landes in der Abteilung 8 einzurichten, der dann die Entschädigungen übernehmen würde. „Hier könnten sich auch einmal die Landesräte Benger und Holub einbringen.“
Die Situation in Kärnten mit jener in Slowenien in Verbindung zu bringen und so zu tun, als würden die dort beheimateten hunderten Bären jetzt alle nach Kärnten wandern, sei ebenso unseriös und falsch. „Das ausgewiesene Bärengebiet in Slowenien beginnt südlich von Laibach. Die EU erlaubt schon jetzt Abschüsse, wenn man wissenschaftlich nachweist, dass durch diese Abschüsse die Population nicht gefährdet wird. Für diesen Nachweis sind in Slowenien zwei Wissenschaftler tätig. Bei derzeit fünf bis acht Bären in Kärnten würde aber laut Bärenanwalt schon jeder einzelne Abschuss die Population gefährden“, warnt Darmann. Anders sei die Situation bei einem großen Anstieg der Bärenpopulation zu beurteilen, was aber derzeit von Experten nicht erwartet wird.