Weite Teile Oberkärntens ohne Arzt im Dienst
Trotz Kinder-Krankheitswelle wurde zum Jahreswechsel kein Kinderarzt-Notdienst eingerichtet
„Viele Kärntner erleben zu Weihnachten eine alarmierende Unterversorgung im Gesundheitssystem. Ganze Täler sind zu den Weihnachtsfeiertagen ohne (Bereitschafts-)Arzt im Dienst. Der Hinweis der politisch verantwortlichen LHStv. Beate Prettner, dass der Covid-Visitendienst die Lücken auffangen könne, empfinden all jene, die keinen Arzt finden, als Hohn. Prekär ist die Situation in den Bezirken Spittal und Hermagor. Von den 17 Sprengeln ab Villach bis an die Oberkärntner Landesgrenze sind am heutigen Christtag neun nicht besetzt. Es ist nicht möglich, dass ein Covid-Notdienst von Villach bis Heiligenblut und bis ins Lesachtal Hausbesuche bei Patienten machen kann“, zeigen FPÖ-Parteichef NRAbg. Erwin Angerer und LAbg. Christoph Staudacher auf.
Hier sei dringend eine Neuordnung nötig, wie sie die FPÖ schon lange fordert. „Sprengel müssen zusammengelegt werden und diesen Bereitschaftsärzten muss ein Fahrdienst zur Verfügung gestellt werden“, betont Angerer.
Vielen bleibe daher nur der Weg in die Notfallambulanzen der Spitäler, die aber vor allem zu den Feiertagen nicht so ausgestattet sind, dass sie die großen Löcher in der ambulanten Versorgung kompensieren könnten.
Besonders betroffen sind Familien, weil derzeit viele Kinder an Atemwegserkrankungen leiden. Obwohl man seit Tagen weiß, dass eine Krankheitswelle über Kärnten schwappt, wurde über die Feiertage kein ambulanter Kinderarzt-Notdienst eingerichtet“, kritisiert Staudacher.
„Für Eltern mit einem akut erkrankten Kind wird Weihnachten 2022 zu einer Nervenprobe. Kein Bereitschaftsarzt erreichbar, kein Kinderarzt – dann bleibt nur die Fahrt in die Kinderkliniken Klagenfurt oder Villach, wie das auch LHStv. Prettner im Landtag empfohlen hat. Aber die Kinderambulanzen sind zu Weihnachten bei einer reduzierten Feiertagsbesetzung ebenso voll ausgelastet, sodass stundenlange Wartezeiten mit fiebernden Kindern anfallen können“, erklärt Staudacher.
In Zukunft muss der ambulante ärztliche Notdienst viel besser organisiert werden“, stellt er fest.
Angerer und Staudacher bedanken sich abschließend bei allen Ärzten und Pflegekräften, die zu allen Feiertagen am Jahreswechsel unter größtem Einsatz die Versorgung sicherstellen.