Warum ist der Strom in Kärnten so teuer?
Nicht nur Wind und Sonne, sondern auch Wasser verschicken keine Rechnungen
Für großes Medienecho gesorgt hatte am Montag eine Aussage des Kärntner FPÖ-Chefs Erwin Angerer hinsichtlich des Stromhandels der KELAG-Tochtergesellschaft Interenergo mit Sitz in Laibach. „Wir stellen uns immer wieder die Frage, warum der Strom in Kärnten so teuer ist? Während die Kärntner unter den hohen Strompreisen hierzulande leiden, betreibt zeitgleich eine Tochterfirma der KELAG regen Handel mit Kärntner Strom am internationalen Markt. Ich verlange daher, dass KELAG-Eigentümervertreterin Gaby Schaunig und LH Peter Kaiser zumindest hinterfragen, mit welchen Konditionen von der Interenergo hier Verkäufe und Verträge auf internationaler Ebene abgeschlossen wurden, und welches Ergebnis dabei im Jahr 2022 erzielt wurde. Wenn sich der Stromhandel der Interenergo als risikofrei für Kärnten herausstellt, soll uns das Recht sein“, so Angerer in einer heutigen Pressekonferenz.
Nachdenklich stimmen Angerer zufolge die offiziellen Zahlen der slowenischen Tochterfirma der KELAG: „Interenergo handelt über die Landesgrenzen hinaus mit einem Riesenvolumen an Strom. Dieses ist zumindest dreimal so hoch wie der gesamte Kärntner Stromverbrauch. Laut Website der Interenergo hat die Interenergo mit einem Stromvolumen von 1,5 Mrd. EUR gehandelt, damit wurden aber lediglich 2,9 Mio. EUR als Gewinn ausgewiesen, das sind nur 0,2 Prozent! 2021, das Jahr, aus dem der Geschäftsbericht stammt, war der Strompreis noch stabil, aber wie wird das Jahr 2022 mit explodierenden Strompreisen ausschauen? Müssen wir befürchten, dass bald Kärntner Geld nach Laibach fließen wird, und wir uns in einem Szenario wie bei der Wien Energie wiederfinden?“, fragt Angerer in Richtung des Kärntner Landeshauptmanns, von dem er sich erwartet, dass er in dieser Angelegenheit um Aufklärung bemüht ist.
„Das Land Kärnten hält gemeinsam mit dem Bund die Mehrheit an der KELAG, das heißt, die öffentliche Hand ist auch verpflichtet hier dementsprechend ihrer Kontrollfunktion nachzukommen. Nicht nur Wind und Sonne, sondern auch Wasser verschicken keine Rechnungen, die Strompreise in Kärnten sind dennoch horrend, woran liegt das?“, ergänzt Klubobmann Gernot Darmann. An Aufklärung und an einer tatsächlichen Lösung des Problems interessiert sei ausschließlich die FPÖ, die als einzige Partei ein verlässlicher Partner an der Seite der Bürger ist: „Wir waren hartnäckig, als es darum ging, den Anspruch auf den Strom-Grundversorgungstarif allen Kärntnern zu ermöglich. Das ist uns auch gegen den anfänglichen Widerstand von SPÖ-Finanzreferentin Gaby Schaunig gelungen“, so FPÖ-Chef Angerer abschließend, der auch nochmals die Möglichkeit für einen Wechsel in den Grundversorgungstarif betont.