Versorgungsengpässe zu Lasten der Kärntner Patienten
Mangel an Kassen-Kinderärzten, Lücken in der Drogenbehandlung
„Es ist unverständlich, dass der Kärntner Gesundheitsfonds die bestehende Leistungsplanung, den Strukturplan Gesundheit, nicht grundlegend korrigiert. Kärnten hat keine Station für Drogenentzugsbehandlungen, obwohl Kärnten ein Drogen-Hotspot ist und ein akuter Bedarf bestünde“, wundert sich FPÖ-Gesundheitssprecher Harald Trettenbrein, dass SPÖ und ÖVP im Landtagsausschuss den Jahresbericht des Gesundheitsfonds ohne Auflagen durchgewinkt haben.
Obwohl der Gesundheitsfonds die Versorgung von Kindern und Jugendlichen angeblich optimieren wolle, habe Kärnten viel zu wenige Kinderärzte mit Kassenvertrag. Im Strukturplan sei deren Zahl sogar auf 16 gekürzt worden. „Viele Eltern müssen mit ihren Kindern zu Wahlärzten ausweichen, bei denen sie bezahlen müssen“. Es gebe auch nur zwei Kassenärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Auch die von der SPÖ verfügten Bettenkürzungen in den Krankenhäusern Spittal, Friesach und Waiern seien dringend zu hinterfragen. Sie konnten auch 2017 nicht umgesetzt werden, weil der Bedarf besteht.
Seit 3 Jahren werden in Kärnten Primärversorgungseinheiten angekündigt, aber es konnte im Gegensatz zu anderen Bundesländern, keine einzige realisiert werden. Der Fonds tue viel zu wenig, gegen den drohenden Mangel an praktischen Ärzten. „Es gibt nur eine Lehrpraxis, wo angehende Allgemeinmediziner ihre Pflichtausbildung machen können und die steht erst ab 1. November zu Verfügung“, zeigt Trettenbrein auf. „Der von der SPÖ dominierte Gesundheitsfonds reagiert nicht adäquat auf Engpässe in der Patientenversorgung“, kritisiert Trettenbrein abschließend.