Untätigkeit des Landes wirkt wie Brandbeschleuniger für Pflegenotstand
Seit Jahren wird Attraktivierung des Pflegeberufs verhindert – Schulgeld bremst Nachfrage für Ausbildung
„Seit Jahren verhindert die Landesregierung eine Attraktivierung der Pflegeausbildung. Wenn von Absolventen Schulgeld verlangt wird oder monatelange Praktika ohne jedes Entgelt absolviert werden müssen, braucht man sich nicht wundern, dass zu wenige junge Leute die Ausbildung beginnen“. So kommentiert der Sozialsprecher der FPÖ Kärnten, LAbg. Harald Trettenbrein den heutigen Alarmruf der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe und des Kabeg-Betriebsrates.
Trettenbrein verweist darauf, dass die FPÖ bereits seit zwei Jahren konkrete Reformen für eine Attraktivierung des Pflegeberufs fordere. Die Förderung für die Schulen für Sozialbetreuungsberufe der Caritas und Diakonie müsste so erhöht werden, dass Absolventen nicht mehr Schulgeld bezahlen müssen. Sonst werden immer mehr Ausbildungsplätze leer blieben“, so Trettenbrein.
Neben einer Erhöhung des monatlichen Taschengeldes in den Krankenpflege-Schulen des Landes müsse laut Trettenbrein auch ein Entgelt für die monatelangen Pflicht-Pflege-Praktika eingeführt werden. Er betont: „Es ist auch kontraproduktiv, wenn nur mehr die Fachhochschule diplomierte Kräfte ausbilden darf, wobei hohe Studiengebühren eine Zugangsbarriere sind. Diese Absolventen gehen zu 100 Prozent in Spitäler. Wir brauchen auch eine abgestufte kostenfrei Ausbildungsschiene für Pflegeheime und ambulante Dienste. Letztlich wird es auch nötig sein, einen Lehrberuf für die Pflege einzuführen, damit nach Pflichtschulende endlich ein Einstieg in den Beruf möglich ist“, so Trettenbrein.
„Bisher blockiert die SPÖ-ÖVP-Landesregierung diese Vorschläge. Diese Untätigkeit wirkt wie ein Brandbeschleuniger für den Fachkräftemangel und den daraus resultierenden Notstand, unter dem Pflegebedürftige zunehmend leiden“, erklärt Trettenbrein abschließend.