Trotz Pflege-Notlage wird Ausbildung an HLW Wolfsberg abgesagt
Wolfsberger HLW-Schüler Opfer einer unglaublichen Ignoranz
„Wir stehen am Beginn eines Pflege-Notstandes. Mangels Personals müssen Betten in Kärntner Pflegeheimen gesperrt werden. Pflegebedürftige, die zuhause leben, setzt man auf die Warteliste mobiler Dienste. Trotzdem wird in Wolfsberg an der Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HWL) ein neuer Pflege-Ausbildungslehrgang für junge Leute, welche den Pflegeberuf ergreifen wollen, abgesagt. Das ist eine Bankrotterklärung der Schul- und Sozialpolitik“, ärgert sich der Sozialsprecher der FPÖ Kärnten LAbg. Harald Trettenbrein.
„Wie absurd ist das? Wir brauchen dringend Nachwuchs im Pflegeberuf, aber wenn sich motivierte junge Leute melden, schicken wir sie wieder heim, weil 11 Interessierte angeblich zu wenige sind“, so Trettenbrein. Hier zeige auch der Leiter der Schule zu wenig Engagement, um die Ausbildung doch noch zu ermöglichen.
„Politik und Bürokratie ekeln junge Leute geradezu raus aus dem Pflegeberuf. Man verweist sie auf die Privatschule der Caritas. Das ist Ignoranz pur, denn einige dürfen dort noch gar nicht aufgenommen werden, weil sie zu jung sind, für andere kommt der Besuch dieser Schule nicht in Frage, weil hier mangels ausreichender Förderungen des Landes Schulgeld zu bezahlen ist“, zeigt Trettenbrein auf.
Er befürchtet, dass auch diese elf jungen Wolfsberger nach diesen negativen Erfahrungen endgültig für den Pflegeberuf verloren sind. Es gebe auch viele andere, weil Bundes- und Landesregierung seit Jahren nicht imstande seien, 15-jährigen einen einfachen Zugang zum Pflegeberuf zu ermöglichen.
„Das von der Bundesregierung hochgelobte Projekt an der HWL funktioniert nicht, wie das Beispiel Wolfsberg beweist. Auch die Einführung eines Lehrberufs für Pflege wird von SPÖ und ÖVP seit Jahren blockiert. Wir dürfen uns daher nicht über den Pflegenotstand wundern, in den wir wegen der Untätigkeit der Politik immer tiefer hineinschlittern. Die Opfer sind Pflegebedürftige, für die es keine fachgerechte Versorgung gibt“, warnt der FPÖ-Sozialsprecher abschließend.