Tempo 100-Testphase auf der Wörtherseeautobahn hat bereits in den 90er Jahren Wirkungslosigkeit des Limits ergeben
Wirtschaftsreferent Benger soll endlich sein Schweigen beenden und mit seiner Unterschrift die Einberufung einer außerordentlichen Regierungssitzung ermöglichen
Wie der Kärntner FPÖ-Obmann und Verkehrssicherheitsreferent Landesrat Gernot Darmann heute erklärt, hat bereits in den 1990er Jahren eine Tempo 100-Testphase auf der Wörtherseeautobahn die schalltechnische Wirkungslosigkeit des Geschwindigkeitslimits bewiesen. „Der damalige Umweltmediziner des Landes Kärnten, Dr. Odo Feenstra, hat heute mitgeteilt, dass es bereits in den 90er Jahren einen Sommer lang eine Reduzierung auf Tempo 100 auf der Wörtherseeautobahn mit gleichzeitigen Schallmessungen gegeben hat. Im Endergebnis hat sich die schalltechnische Wirkungslosigkeit der Geschwindigkeitsreduktion zum Zweck der Lärmreduktion ergeben, weshalb damals die generelle Temporeduktion für PKW auf 100 km/h wieder aufgegeben wurde“, so Darmann.
„Statt alle Autofahrer und Pendler weiter zu schikanieren, soll Landesrat Holub in den Keller gehen, die damaligen Akten ausheben und lesen. Dann wird er rasch zur Besinnung kommen. Denn heute sind unsere Fahrzeuge um vieles moderner geworden, die Motoren sind viel leiser und der Schadstoffausstoß wurde enorm reduziert. Wenn also bereits in den 90er Jahren ein Tempo 100-Limit für PKW nach einer Testphase wieder verworfen wurde, so hat dies erst recht heute zu gelten“, erklärt der FPÖ-Obmann. Es stelle sich vielmehr die Frage, wer das von Holub bis dato noch immer unter Verschluss gehaltene „Geheim-Gutachten“ zur Rechtfertigung seiner Pläne bezahlt habe. Ebenso ungeklärt ist die Frage, ob Holub mit seinem Alleingang beim Antrag an das Verkehrsministerium nicht seine Kompetenzen überschritten hat.
Nach Landeshauptmann Kaiser müsse endlich auch Wirtschaftsreferent und ÖVP-Obmann Benger sein Schweigen beenden, betont Darmann. „Ich fordere Landesrat Benger auf, im heutigen ORF-Sommergespräch endlich Stellung zu beziehen und mit seiner Unterschrift die Einberufung einer außerordentlichen Regierungssitzung zu ermöglichen, in welcher die leidige Causa diskutiert werden kann“, so Darmann, der auf die Geschäftsordnung der Kärntner Landesregierung verweist, wonach eine Sitzung der Landesregierung einberufen werden muss, wenn mindestens drei Mitglieder der Landesregierung dies schriftlich beantragen.
Niemand verstehe, warum Benger trotz massiver Kritik der Kärntner Wirtschaftskammer am Vorgehen Holubs schweige. „Nach der Obfrau der Sparte Transport und Verkehr, Elisabeth Rothmüller-Jannach, hat sich heute im ORF Kärnten auch der Obmann der Tourismussparte, Helmut Hinterleitner, klar gegen ein Tempo 100/60-Limit auf der Wörtherseeautobahn ausgesprochen. Es freut uns, dass unsere Linie Unterstützung durch die Wirtschaftskammer findet. Aber es ist ein Trauerspiel, wenn sich der theoretische Wirtschaftsreferent in der Landesregierung nicht bewegt, versteckt und wieder einmal keine Meinung hat“, so der FPÖ-Chef.