SPÖ und ÖVP schicken Mölltaler Investor in unendliche Warteschleife
Landesregierung denkbar schlechter Partner - es dauert zehn Monate, um Termin zu vereinbaren
„SPÖ und ÖVP schicken den Investor, der am Mölltaler Gletscher 60 Millionen Euro für Hoteldorf und Lifte einsetzen will, in eine unendliche Warteschleife“. So kommentiert der Spittaler FPÖ-LAbg. Christoph Staudacher den Ausgang der Diskussion im Wirtschaftsausschuss des Kärntner Landtages am Donnerstag. Das Thema wurde wieder vertagt.
„Die Landesbeamten haben uns dasselbe gesagt wie vor 5 Jahren. Die Diskussion dreht sich ewig im Kreis“, so Staudacher. „Die Landesregierung sollte endlich einmal sagen, wie es geht“, fordert er. Gemeinsam mit dem Projektwerber sollten unter Beiziehung von Geologen und Lawinenexperten Varianten erarbeitet werden, die eine Realisierung erlauben.
Kärnten könne es sich bei der alarmierend hohen Arbeitslosigkeit im Bezirk Spittal, die besonders das Mölltal betreffe, nicht leisten, auf eine Investition von 70 Millionen Euro und 150 neue Arbeitsplätze zu verzichten. Es gebe zweifellos Möglichkeiten, um das Projekt im Einklang mit dem Naturschutz zu genehmigen. Der Investor biete ja auch Ersatzflächen für den Naturschutz an, wenn bei der Schiabfahrt zum geplanten Hoteldorf geschützte Bereiche genutzt werden müssen.
„Es fehlt eine Projektentwicklungsgesellschaft, wie die FPÖ sie fordert, welche Investoren fertig ausgearbeitete und rechtlich zulässige Projekte anbietet“, so Staudacher.
Wie wenig ernst die Landesregierung das Projekt nimmt, sieht man laut Staudacher an einem einfachen Detail. „Obwohl die ÖVP als Regierungspartei dem Ausbau des Mölltaler Gletschers angeblich höchste Priorität einräumt und ihn sogar zu einer Koalitionsfrage machte, dauerte es zehn Monate, bis die zuständigen Landesräte Schaar und Zafoschnig ein Treffen mit dem Investor vereinbart und zustande gebracht haben. Dieses Schneckentempo zeigt, wie langsam und ambitionslos diese Regierung arbeitet. Es dauerte auch 7 Monate, bis die ÖVP es zuließ, dass der Landtagsausschuss sich auf Antrag der FPÖ mit dem Thema befassen darf“, kritisiert Staudacher.
„Das Projekt ist leider bei den beiden schwächsten Mitgliedern dieser Landesregierung, den Landesräten Schaar und Zafoschnig angesiedelt“, befürchtet Staudacher nur ein weiteres Kapitel im Trauerspiel um das Projekt, das zu einer never ending story zu werden droht.