SPÖ und ÖVP reden ihren Postenschacher in der Bildungsdirektion schön
Schwieriger Schulstart, wenn neue Bildungsdirektorin noch 100 Tage Zeit braucht, um das Kärntner Schulsystem kennen zu lernen
„Die heutige Vorstellung der langjährigen SPÖ-Funktionärin Isabella Penz zur neuen Kärntner Bildungsdirektorin bedeutet einen Rückfall in alte Zeiten, als sich SPÖ und ÖVP das Land aufgeteilt haben. LH Peter Kaiser und Bildungsminister Heinz Faßmann redeten in einem rot-schwarzen Duett ihren Postenschacher schön. Faßmann erklärte dabei wörtlich, dass eine parteipolitische Tätigkeit bei Bewerbern sogar ein Vorzug wäre. Das ist die klare Offenbarung, dass Rot und Schwarz das Schulsystem wieder in den Würgegriff ihrer Parteigänger bringen wollen“, kritisiert der gf. FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer. Offen bleibe nur noch, welche Gegenleistung die ÖVP dafür bekomme, dass sie die Leitung der Kärntner Bildungsdirektion SPÖ-Vertretern überlasse. Neben der neuen Chefin wurde bekanntlich auch deren Stellvertreter und Präsidialleiter eindeutig „rot“ besetzt.
„Hätte die FPÖ den gut dotierten Top-Job des Bildungsdirektors mit einem blauen Parteifunktionär besetzt, gäbe es jetzt einen landesweiten Aufschrei! Bei der SPÖ hingegen wird das als Selbstverständlichkeit hingenommen“, so Angerer.
Die Kärntner FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza wundert sich darüber, dass sich die neue Bildungsdirektorin eine Schonfrist von 100 Tagen ausbedungen hat. „Man sollte wohl erwarten, dass bei diesem Job jemand zum Zug kommt, der das Kärntner Bildungssystem bereits in- und auswendig kennt und nicht erst kennenlernen muss. Wenn Penz 100 Tage zur Orientierung benötigt, ist das halbe Schuljahr bereits gelaufen!“
Dieringer bemängelt auch, dass die neue Bildungsdirektorin keine konkreten Pläne bekanntgab, obwohl sie solche angeblich im Auswahlverfahren so gut dargelegt haben soll. „Wir erwarten daher die Bekanntgabe klarer Ziele der neuen Bildungsdirektorin, dann wird sie an ihren Taten gemessen.“ Die vermeintlichen Vorzüge von Penz gegenüber ihren Mitbewerbern blieben jedenfalls im Dunkeln und LH Kaiser und Minister Faßmann legten diese nicht nachvollziehbar dar.
„Kaiser und Faßmann bestätigten heute ihre eigenen Versäumnisse in den letzten Jahren bei der Digitalisierung der Schulen. Es wird wohl noch lange dauern, bis die neue Bildungsdirektorin daran etwas zu ändern vermag“, erklärt LAbg. Dieringer abschließend.