SPÖ und ÖVP peitschen Verkauf von Schloss Drauhofen im Landtag durch!
Unterschiedliche Gutachten zu Grundstückpreisen geben zu denken – FPÖ hatte Zurückverweisung in den Ausschuss beantragt
Hinsichtlich des Verkaufes von Schloss Drauhofen und der umliegenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen wurde in der heutigen Landtagssitzung seitens der FPÖ die Zurückverweisung in den Ausschuss beantragt. „Wir stehen einer Entwicklung von Schloss Drauhofen mit einem Schulungsbetrieb natürlich positiv gegenüber. Dies wurde vertraglich aber überhaupt nicht abgesichert. Wir wollten die offenen Fragen, die sich insbesondere auch aus unterschiedlichen Schätzgutachten ergeben, noch einmal klären. Leider haben SPÖ und ÖVP den Verkauf von Schloss Drauhofen heute im Landtag durchgepeitscht und die Zurückverweisung abgelehnt“, erklärt FPÖ-Landtagsabgeordneter Bürgermeister Max Linder.
Linder verwies im Landtag darauf, dass hinsichtlich der rund 14 Hektar Ackerland im Jahr 2016 im Schätzgutachten eines vom Land beauftragten Immobilienbüros der unterste Wert von 4 € pro Quadratmeter angenommen wurde, obwohl ein örtlicher Immobilienmakler von einem sehr hochwertigen Ackerland gesprochen hat und von einem Wert von 4 bis 7 Euro pro Quadratmeter ausgegangen ist. „Im Jahr 2020 gab es in einer Aktualisierung des Gutachtens plötzlich eine neue Bewertung. Der gleiche Immobilienmakler gab nun einen Wert von 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter an. Wiederum der gleiche Gutachter nahm wieder den untersten Wert von 3 Euro an, mit Verweis darauf, dass die Ackerflächen in der gelben und roten Zone liegen würden. Dabei ist bei landwirtschaftlichen Flächen eine solche Zone irrelevant. Das bedeutet: Während die Immobilienpreise-Preise seit 2016 wohl um bis zu 40 % gestiegen sind, hat die SPÖ-ÖVP-Koalition den Quadratmeterpreis bei den Ackerflächen sogar noch um 25 % reduziert. Ebenso wurde auch bei den Waldflächen ein äußerst geringer Wert von 83 Cent pro Quadratmeter angesetzt. Diese Dinge wollten wir noch einmal detailliert aufgeklärt haben, bevor Landesvermögen von der Koalition zu günstig verkauft wird. Aber leider sind SPÖ und ÖVP ohne Aufklärung drübergefahren und haben den Verkauf beschlossen“, so der FPÖ-Abgeordnete.
Es gebe aber auch die Aussagen von Abteilungsleiter Gerhard Hoffer, wonach die landwirtschaftliche Fachschule Litzlhof auch dringend jene 5 Hektar Ackerfläche benötigt, die nun mitverkauft werden. „Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll gewesen, diese Flächen erst dann zu verkaufen, wenn Ersatzflächen gefunden wurden!“
Abschließend verweist Linder auf ein Zitat von ÖVP-Landesrat Gruber bei einer großen ÖVP-Pressekonferenz vor zwei Tagen, am 1. Februar: „Die Zeiten, in denen die Politik zu jedem Verkauf Ja und Amen sagte, weil ein Investor große Versprechen gemacht hat, die sind vorbei“.
Linder: „Die ÖVP hat gegenüber Medien und der Kärntner Bevölkerung behauptet, dass sie nun verstärkt gegen den ´Ausverkauf des Landes´ auftreten wird. Aber in Wahrheit ist sie nicht einmal bereit, Transparenz walten zu lassen und Unklarheiten bei einem Verkauf nochmals zu diskutieren! Heute im Landtag hat sich neuerlich bestätigt, dass die Aussagen des ÖVP-Landesrates in seiner Pressekonferenz nichts wert waren!“