SPÖ fährt Kärntner Bildungssystem an die Wand
Wo bleibt der Kinder- und Jugendschutz? – FPÖ fordert Anlaufstelle für Schüler, die Opfer von Mobbing, Gewalt oder Missbrauch werden
„In Kärnten wird das Bildungssystem unter Schirmherrschaft der SPÖ und Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gegen die Wand gefahren. Anstatt die Bildung und den Schutz unserer Kinder an die erste Stelle zu setzen, zählt offenbar nur die Postenbesetzung“, kritisierte heute FPÖ-Chef NAbg. Erwin Angerer, der gemeinsam mit dem FPÖ-Bildungssprecher des Freiheitlichen Parlamentsklubs Hermann Brückl und der Bundesobfrau des Freiheitlichen Lehrerverbandes Regine Stangl zu einer Pressekonferenz lud.
„Das Mobbing in den Schulen nimmt immer mehr zu. Jüngst gab es sogar den Vorfall einer Vergewaltigung an einer Pflichtschule in Kärnten, die soweit uns bekannt ist, von Jugendlichen nicht österreichischer Herkunft begangen wurde. Es kann nicht sein, dass man solche Dinge einfach unter den Tisch kehrt und SPÖ-Landeshauptmann Kaiser zu sämtlichen Vorfällen schweigt. Wir fordern ihn auf, dass er sich dem Thema des Kinder- und Jugendschutzes an den Schulen endlich annimmt, denn es ist schon kennzeichnend für die Fehler im System, wenn die Anzeige des Vorfalles nicht durch die Schule oder den Direktor erfolgte, sondern erst durch eine Ärztin“, sagte Angerer. „Anstatt Pseudoversetzungen und dem Schutz von Verantwortungsträgern durch die Bildungsdirektion, braucht es in Kärnten tatsächliche Präventionsarbeit in Sachen Kindesmissbrauch. Hier ist Landeshauptmann Kaiser gefordert, endlich tätig zu werden. Es braucht eine externe Beratungsstelle, an die sich Lehrer, Schüler und Eltern bei Missbrauchsverdacht melden können. Dies fordern auch die Vertreter des Landesverbandes der Elternvereine, die Alarm schlagen und darauf verweisen, dass es bereits fünf nach zwölf ist“, betonte Stangl, die selbst an einer Schule unterrichtet.
Brückl verweist darauf, dass von der FPÖ bereits vor drei Jahren ein ausführlicher parlamentarischer Antrag ausgearbeitet wurde, der einen konkreten Neun-Punkte-Plan umfasst und auch die wichtigen Bereiche Prävention, Konfliktbehandlung und Reaktion thematisiert. „Für die politisch Verantwortlichen sollte immer gelten, dass das Wichtigste das Wohl unserer Kinder und Jugendlichen ist. Darauf wurde in den letzten drei Jahren vergessen, was man anhand der Zahl an Schulschließungen, dem schrittweisen Abbau von Berufsschulen in ländlichen Regionen, den Bildungsrückständen und -verlusten sowie dem massiven Anstieg von psychischen Krankheiten sieht, die durch die Corona-Maßnahmen, die teilweise in Schulen immer noch praktiziert werden, sieht“, so Angerer und Brückl. So sei beispielsweise die Zahl der Kinder mit Angstzuständen um 220 Prozent und der Anteil von Kindern mit Suizidgedanken um 60 Prozent gestiegen.
Wie auch der Rechnungshof bestätigte, bestünden die Probleme in Kärnten durch die nicht geklärten Zuständigkeiten zwischen Bund und Land und im Behördendschungel. „Die Bildungsdirektion ist ein aufgeblähtes Verwaltungsmonster. Doch Bildung darf sich nicht zu Tode verwalten, das ist definitiv eine Ressourcenverschwendung. Anstatt sich mit Parteibüchern und Postenschacher zu beschäftigen, wäre es wichtiger, endlich die pädagogische Arbeit zu unterstützen“, betonte Stangl. „Hier muss das Land Kärnten geeignete Maßnahmen ergreifen und auch mehr Geld in die Hand nehmen, um die Schulen mit ausreichend Schulärzten, Schulpsychologen und Sozialarbeitern auszustatten“, forderte Angerer abschließend.