Serienvergewaltigung in Klagenfurt wirft Fragen auf
Warum hat man auf rechtzeitige Warnung vor dem Tatort verzichtet?
„Die auffallend langwierige Art und Weise, mit der die Polizei Klagenfurt einen Serien-Vergewaltiger erst nach 5-jähriger gewaltkrimineller Tätigkeit gefasst hat, wirft viele Fragen auf. Es ist frustrierend, wie lange Gewalt gegen Frauen ungeahndet blieb. Man muss Aufklärung verlangen, ob Führungskräfte bei der Polizei in ihrer Fahndungsarbeit die Verbrechen so ernst nehmen, wie man sie ernst nehmen muss“, erklärt die Kärntner FPÖ-Frauensprecherin LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza. Und wer wisse, ob es nicht weitere Opfer gibt, die sich nicht gemeldet haben?
Die offizielle Erklärung, man habe „Hysterie und Panik vermeiden wollen und daher die Öffentlichkeit nicht in die Fahndung einbezogen“, wirke wenig überzeugend. „Denn es liegt die Vermutung nahe, dass man einigen Frauen Leid ersparen hätte können, wenn rechtzeitig davor gewarnt worden wäre, dass an einem bestimmten Ort in Klagenfurt bereits Sexualverbrechen stattgefunden haben“, erklärt Dieringer.
Wenn man einen Tatort mit mehreren Opfern kennt, wäre der Hinweis auf einen solchen Platz, an dem ein Vergewaltiger mit offensichtlicher Vorliebe seinen Opfern aufgelauert hat, von größter Wichtigkeit gewesen.
Dieringer verlangt Aufklärung, warum Führungskräfte bei der Polizei offenbar die Weisung gaben, darauf zu verzichten. „War hier auch eine falsch verstandene Toleranz im Spiel, dass man bei einem Verdächtigen mit offensichtlichem Migrationshintergrund auf mehr sichere Beweise warten wollte, ehe man aktiv wird“, fügt sie fragend hinzu.
„Gerade im Zuge des Internationalen Frauentages muss darauf hingewiesen werden, dass bei Gewalt gegen Frauen polizeitaktische Überlegungen, die am Ende dazu führen, dass ein Täter erst nach Jahren und mehreren Opfern ausgeforscht wird, fehl am Patz sind“. In diesem Fall sollten einzelne Führungskräfte der Polizei Klagenfurt, deren Beamte sich sonst mustergültig für die Sicherheit der Menschen einsetzen, einige Fragen beantworten“, betont Dieringer abschließend.