Seltsame E-Mail an Pflegeheime: Wie ahnungslos ist Kärntner Behörde?
Es wäre beängstigend, wenn Gesundheitsbehörde jene Corona-Fakten nicht kennt, die sie jetzt von Pflegeheimen extra anfordert
„Ein E-Mail der Kärntner Gesundheitsbehörde an die 70 Kärntner Pflegeheime sorgt für Verwunderung und wirft die Frage auf: Wie orientierungslos ist die Behörde, wenn es sogar um wichtige Fakten bei der Bekämpfung des Coronavirus geht“, erklärt der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann. Die Kärntner Heime werden nämlich aufgefordert zu melden, welche Corona-Verdachtsfälle bei ihnen aufgetreten sind und was die Austestungen ergeben haben. „Wenn die Behörde nicht unmittelbar über jeden Verdachtsfall informiert ist und selbstverständlich auch jedes Testergebnis kennt, muss man sich ernsthaft Sorgen über das entsprechende Krisenmanagement machen.“, kritisiert Darmann.
„Das E-Mail verrät, dass die Behörde selbst von der Möglichkeit dramatischer Informationsmängel ausgeht. Man muss daraus den erschreckenden Schluss ziehen, dass viel Zeit vergehen kann, bis die Behörde bei einem Corona-Alarm die nötigen Maßnahmen einleitet. Umso unverständlicher ist daher, dass sie die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner einen Antrag der FPÖ abgelehnt hat, in Fällen einer Pandemie eine verpflichtende digitale Überprüfung von Pflegeheimen gesetzlich zu verankern. Damit wäre sichergestellt, dass bei einer Pandemie jeder Verdachtsfall bei der Aufsicht vorliegt“, so Darmann.
Abschließend verweist Darmann darauf, dass die Kärntner Heime in einer extremen Stresssituation sind. „Prettner hat in vielen Heimen die Belagsdichte erhöht, indem wegen Bettenmangels ein zweiter Bewohner in viele Einzelzimmer gesteckt wurde. Überdies hat die Behörde den Personalschlüssel gelockert. Weniger Pflegekräfte müssen unter erschwerten Bedingungen (Schutzausrüstung) Pflegebedürftige versorgen. Diese erhöhte Belagsdichte und die erhöhte Arbeitsverdichtung für das Personal macht die Heime in der Corona-Krise verwundbarer, weshalb die versprochenen zusätzlichen Corona-Testungen von Pflegekräften und Bewohnern endlich beginnen müssen“, so Darmann abschließend.