Schlendrian in der Kärntner Sanitätsbehörde
Arsenbelastes Trinkwasser in Oberkärnten erst nach Monaten aus den Leitungen genommen
„Es wird einem angst und bange, welcher Schlendrian im Referatsbereich der Kärntner Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner herrscht. Monatelang wusste die Sanitätsbehörde, dass Trinkwasser in Rennweg in Oberkärnten viel zu hohe Arsenwerte aufweist und sie hat nichts getan“, kritisiert der Spittaler FPÖ-Landtagsabgeordnete Christoph Staudacher heute. „Der zulässige Grenzwert von Arsen wurde bei Untersuchungen um das Zehnfache überschritten. Damit läuteten alle Alarmglocken, aber Prettner und Landessanitätsdirektorin Ilse Oberleitner haben alle Ohren zugehalten. Sie zeigten damit dasselbe fatale Verhaltensmuster des Nichtstuns wie bei den HCB-Problemen im Görtschitztal“, ortet Staudacher in der Sanitätsbehörde eine notorische Schwachstelle der Landesregierung.
Er kündigt mehrere Initiativen im Landtag an, um diese befremdliche Vorgangsweise der Sanitätsbehörde aufzuklären. Staudacher geht auch davon aus, dass die Staatsanwaltschaft prüfen wird, warum über 100 Menschen, ohne über die Arsen-Ergebnisse informiert worden zu sein, massiv belastetes Trinkwasser konsumieren mussten.
Staudacher bedankt sich bei der Bezirkshauptmannschaft Spittal, die sofort eine Sperre der belasteten Quellen verfügt hat, als sie Kenntnis von den Verunreinigungen erhielt. „Sie hat zum Wohl der Menschen das getan, was die Sanitätsbehörde gemäß Trinkwasserverordnung schon Monate vorher tun hätte sollen. Prettner wird im Landtag erklären müssen, warum nicht sie ihrer Verantwortung nachkam, sondern erst die BH gehandelt hat, nachdem man dieser die nötigen Informationen lange vorenthalten hat", so der FPÖ-Abgeordnete.
Für ihn stellt sich die Frage, wie lange die Bewohner des Ortes Saraberg Trinkwasser, das über Gebühr mit Arsen belastet ist, konsumieren mussten. Er verweist abschließend auf eine Studie der Umweltabteilung des Landes aus dem Jahr 2001, in der davor gewarnt wird, dass auch niedrige Arsendosen im Trinkwasser das Krebs-Erkrankungsrisiko erhöhen. „Daher muss der Grenzwert von 10 Mikrogramm strikt kontrolliert werden, wurde darin betont. Aber die Kärntner Sanitätsbehörde hält sich offenbar nicht mal an ihre eigenen Unterlagen und vernachlässigt den Gesundheitsschutz“, betont Staudacher abschließend.