Schächten soll in Österreich verboten werden
Landesrat Mag. Gernot Darmann: Tierquälerei bleibt Tierquälerei – Resolution an die Bundesregierung geplant – Schächtverbot bereits in vielen europäischen Ländern umgesetzt
Im Vorfeld des morgigen Welttierschutztages informierte Tierschutzreferent Landesrat Gernot Darmann in der Regierungssitzung über die Notwendigkeit des Verbotes des Schächtens, also der rituellen Schlachtung von Tieren ohne vorausgehende Betäubung. „Ich lehne das Schächten generell ab und möchte, dass diese grausame Tierquälerei nicht weiter toleriert wird. Tierquälerei bleibt Tierquälerei und darf nicht durch gesetzliche Bestimmungen relativiert werden. Da die Argumente gegen das Schächten augenscheinlich sind, bin ich guter Dinge, dass wir in der kommenden Regierungssitzung eine einheitliche Linie finden und eine Resolution an die Bundesregierung für ein Verbot des Schächtens verabschieden können“, so Darmann.
Der Tierschutzreferent wies die Regierungsmitglieder auf den Widerspruch in der bestehenden Gesetzeslage hin. Laut § 32 Abs. 5 Tierschutzgesetz dürfen rituelle Schlachtungen ohne vorausgehende Betäubung der Schlachttiere vorgenommen werden, wenn dies auf Grund zwingender religiöser Gebote oder Verbote einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft notwendig ist und die Behörde eine Bewilligung zur Schlachtung ohne Betäubung erteilt hat. Demgegenüber stellt § 222 Strafgesetzbuch eindeutig klar: Wer ein Tier roh misshandelt oder ihm unnötige Qualen zufügt (…) ist mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahre zu bestrafen.
Darmann setzt sich für ein ausnahmsloses Schächtverbot auch im österreichischen Tierschutzgesetz ein. „In anderen europäischen Ländern wie der Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein, Schweden, Dänemark, den Niederlanden oder Polen hat sich diese Haltung bereits durchgesetzt. Es handelt sich hier um grausame Tierquälerei, die erst jüngst beim Fall des Tiermassakers in der Steiermark zu Recht für große Empörung in der Bevölkerung gesorgt hat“, so der Tierschutzreferent, der eine konsequente und mutige Tierschutzpolitik einfordert.