Riesenchance des Flughafens nutzen - Land und Stadt weiter in der Pflicht
ÖVP soll Offenlegung der Verträge nicht als Leistung feiern, denn sie ist eine Pflicht gegenüber Steuerzahlern
„Der Kärnten Airport ist eine wichtige Säule des Industrie-, Wirtschafts- und Tourismusstandortes Kärnten. Er bietet ein Riesenchance für unser Bundesland. Wir sind zuversichtlich, dass die neuen Eigentümer diese nutzen werden, wobei aber das Land und die Stadt als Mitgesellschafter in der Pflicht stehen, ihren Beitrag zu leisten“, betonte FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann in der „Aktuellen Stunde“ heute Donnerstag im Landtag, bei der es um die Offenlegung der Teilprivatisierung des Flughafens ging.
„SPÖ- und ÖVP-Regierungsmitglieder waren bisher die personifizierte Intransparenz und Untätigkeit beim Umgang mit dem Flughafen“, kritisierte Darmann. „Die zuständigen LHStv. Gabriele Schaunig-Kandut und Ex-LR Christian Benger haben den Airport seit dem Jahr 2013 links liegen gelassen und keine Initiativen gesetzt. Deshalb befand sich der Flughafen Klagenfurt bis zur Teil-Privatisierung Ende April 2018 im ständigen Sinkflug. Er hat im Vergleich zu 2013 rund 100.000 Fluggäste und auch viele Flugverbindungen verloren“, erinnerte Darmann.
„Es ist verwunderlich, dass LR Gruber und die ÖVP versuchen, eine Selbstverständlichkeit, nämlich die Information der Steuerzahler über die Verwendung von Landesvermögen, dem Flughafen, als große politische Leistung zu feiern“, so Darmann.
Die bisherige ein Jahr lang dauernde Verweigerung der Informationen war unnötig und habe durch die daraus entstehenden öffentlichen Diskussionen und negativen Gerüchten dem Flughafen geschadet.
Der stv. FPÖ-Klubobmann Mag. Christian Leyroutz verwahrte sich gegen Aussagen von SPÖ und ÖVP, dass die FPÖ den Flughafen schlecht reden würde. „Wir haben große Erwartungen in den neuen Eigentümer. Aber das hindert uns nicht daran, die gravierenden Versäumnisse von SPÖ und ÖVP seit 2013 aufzuzeigen.
Leyroutz verwies u.a. auf die jahrelang verschleppte Pistensanierung und Partnersuche, den untauglichen Versuch eines freihändigen Verkaufes und das schwerwiegende Versäumnis, verstärkte Incoming-Aktivitäten zu setzen. Letztere hätten laut Gutachten nach den Investitionen in die Infrastruktur zwingend erfolgen müssen. Leyroutz erwähnte auch die Kritik des ehemaligen Flughafen-Direktors Schintlmeister aus 2017: “Die Politik ist für die sinkenden Passagierzahlen und gestrichenen Destinationen mitverantwortlich.“
LAbg. Mag. Elisabeth Dieringer-Granza erinnerte daran, dass EX-VP-Landesrat Benger am 23.9. 2014 öffentlich versprach, dass der „Jetlag“ vorbei ist und er sofort neue Werbemaßnahmen für den Flughafen setzen werde. „Leider hat der Jetlag bei der ÖVP ein paar Jahre gedauert. Es ist zu hoffen, dass der Neustart des Flughafens unter der neuen Führung gelingt“, betonte sie abschließend.