Pflege in Kärnten ist ein ''Pflegefall''
Endlich wird jahrelange FPÖ-Forderung nach Verbilligung von mobiler Pflege erfüllt
„Die Pflege in Kärnten ist ein akuter Pflegefall“, warnten der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer und FPÖ-Sozialsprecher LAbg. Harald Trettenbrein anlässlich des Tages der Pflege am kommenden Donnerstag und forderten die Einführung des „Kärntner Pflegemodells“, der Pflege-Lehre und der Abschaffung des unbarmherzigen Tarifsystems in Kärnten.
„Alle Pflegebedürftigen, die zuhause versorgt werden, sind die großen Verlierer der verfehlten Pflege-, Wirtschafts- und Energiepolitik von SPÖ und ÖVP. Ihr finanzieller ´Spielraum´ wird durch die explodierenden Kosten für Wohnen, Heizen und Essen aufgefressen. Parallel dazu steigen die Ausgaben für Pflegeartikel und Pflegeleistungen an. Das Pflegegeld verliert in der Inflation seinen Wert. Gleichzeitig herrscht in Kärnten ein unbarmherziges Tarifsystem in der ambulanten Pflege: Wer ein paar Euro mehr Pension bekommt, muss automatisch mehr für mobile Pflegeleistungen zahlen. Die FPÖ hat bereits 2019 im Landtag eine Änderung dieses gnadenlosen Systems beantragt“, erinnerte Trettenbrein.
Weiters sehen die beiden FPÖ-Mandatare große Mängel in der Ausbildung. „Der Mangel an Fachkräften aufgrund jahrelanger Versäumnisse ist eine soziale Zeitbombe. Wir stehen in Kärnten vor einem Kollaps des Pflegesystems, dem wir durch die Corona-Krise und die massive Inflation nur noch ein Stück näher gerückt sind“, befürchtete Angerer.
„Die Kosten für die ambulante Pflege zuhause müssen massiv gesenkt werden, damit die Menschen nicht aus der finanziellen Not heraus beginnen, bei sich selbst und ihrer Pflege zu sparen oder sich gar dazu entschließen die häusliche Umgebung aufzugeben und ins Pflegeheim zu gehen,“ betonte Angerer und bekräftigte: „Es braucht hier eine umgehende Kurskorrektur, wie die FPÖ sie mit dem ´Kärntner Pflegemodell´ bereits vor geraumer Zeit vorgeschlagen hat.“
Dieses Modell stütze sich auf die „Ressource Familie“ sowie Nachbarschaftshilfe. Es sieht eine finanzielle Unterstützung in Form eines „Pflegeschecks“ für pflegende Angehörige in der Höhe von 1.000 Euro pro Monat vor. Mit diesem Betrag können pflegebedürftige Menschen zuhause von Personen aus ihrem familiären Umkreis, denen dieses Geld zugutekommt, versorgt werden. Pflegende Angehörige wären somit finanziell entlastet und auch sozial abgesichert. „Zusätzlich braucht das System eine steuerliche Entlastung von Pflegeberufen und die Einführung einer Pflege-Lehre ab 15 Jahren, mit Arbeit am Krankenbett ab 18 Jahren“, erklärten Angerer und Trettenbrein und forderten die Landesregierung erneut auf, endlich tätig zu werden, um den bevorstehenden Kollaps des Pflegesystems doch noch abwenden zu können.
Sie begrüßen es, dass SPÖ und ÖVP jetzt nach Jahren endlich bereit sind, mobile Pflege leistbarer zu machen. „Es ist aber schade, dass dies nicht sofort passiert, sondern erst mit Beginn 2023, kurz vor der Wahl“, so Trettenbrein. Noch am 21. April haben SPÖ und ÖVP einen dringlichen Antrag der FPÖ, die Kosten mobiler Pflege in einem ersten Schritt sofort um 20 Prozent zu senken, abgelehnt. „Jetzt wartet man wieder Monate“, kritisierte der FPÖ-Sozialsprecher abschließend.