Oberkärnten braucht weiter ärztlichen Visitendienst!
Viele Täler sind an Wochenenden ohne Arzt im Dienst – Mobiler Dienst muss diese Lücken füllen
Der Spittaler Stadtrat und Landtagsabgeordnete Christoph Staudacher protestiert vehement dagegen, dass SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner den mobilen ärztlichen Visitendienst komplett einstellen will. „Das ist aus der Sicht von Oberkärnten ein schwerer Fehler. In Oberkärnten brauchen wir diesen ärztlichen Visitendienst an Wochenenden und Feiertagen. Nicht wegen Covid, sondern damit die großen Versorgungslücken im ärztlichen Bereitschaftsdienst endlich nachhaltig kompensiert werden“, betont Staudacher.
Auch am vergangenen Wochenende waren die Sprengel Seeboden-Millstatt und Obervellach-Mallnitz unbesetzt und der Dienst in Spittal war zeitlich beschränkt. Aus Sicht von Staudacher gebe es im Bezirk Spittal ein strukturelles Problem. „Für die 76.000 Einwohner im Bezirk stehen nur 40 Kassenärzte für Allgemeinmedizin zur Verfügung. Hinzu kommt, dass viele dieser 40 Kassenärzte über 60 Jahre alt sind. Man muss dankbar sein, wenn sie teilweise bis übers Pensionsalter hinaus ihre Praxis betreiben, aber man kann nicht erwarten, dass sie nach fünf Tagen anstrengenden Ordinationsbetriebs auch an Wochenenden arbeiten.“
Es werde aufgrund der personellen Unterbesetzung in Oberkärnten immer Lücken im ärztlichen Bereitschaftsdienst geben. „In den letzten drei Jahren waren an Wochenenden und Feiertagen immer ganze Täler ohne Arzt im Dienst. Oberkärnten braucht daher an Wochenenden und Feiertagen einen regelmäßigen mobilen Ersatz. Der Visitenarzt, dem ein Fahrdienst zur Verfügung gestellt wird, kann auch über größere Distanzen Lücken füllen“, erklärt Staudacher.
„Die Kärntner Gesundheitspolitik hört leider in Villach auf. Die Nöte in den Bezirken Spittal und Hermagor spielen keine Rolle. Mit der kompletten Einstellung des Visitendienstes ohne Rücksicht auf die Engpässe in Oberkärnten zeigt Gesundheitsreferentin Prettner, dass sie diese ignorante Politik offensichtlich fortsetzen will“, stellt der FPÖ-Abgeordnete abschließend fest.