Notstände beim Schulunterricht auf Distanz dürfen sich nicht wiederholen
Fortbildungsoffensive für Lehrer und rascher Ausbau der technischen Infrastruktur sind notwendig
„Dafür, dass wir kein Konzept hatten, hat es gut funktioniert“. Dieses Eingeständnis des Kärntner Bildungsdirektors Robert Klingmair, dass die Schulen überhaupt nicht auf den zweimonatigen Schulunterricht auf Distanz vorbereitet waren, bedeutet massiven Handlungsbedarf. „Es ist alles zu tun, dass sich dieses bildungspolitische Waterloo nicht wiederholt. Leider bleibt Bildungsreferent LH Peter Kaiser Antworten schuldig, mit welchen Maßnahmen die enormen Defizite bei der digitalen Schule behoben werden“, kritisieren Kärntens FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann und FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Mag. Elisabeth Dieringer-Granza.
Sie fordern, dass allen Lehrern so rasch wie möglich eine Fortbildung in Bezug auf digitalen Unterricht angeboten wird. „Derzeit sind nur rund ein Drittel aller Pädagogen entsprechend geschult, wie eine aktuelle Studie zeigt“, erklärt Darmann unter Hinweis auf Zahlen des Instituts „Agenda Austria“ und der EU-Kommission. Lehrer und Schüler müssten auch schnellstens mit den nötigen technischen Hilfsgeräten ausgestattet werden.
„Der digitale Unterricht scheiterte viel zu oft an mangelhaften Internet-Verbindungen. Es rächt sich jetzt bitter, dass der Breitbandausbau in Kärnten seit Jahren trotz gegenteiliger Beteuerungen der Landesregierung stockt“, betont der FPÖ-Chef. Es sei alarmierend, dass 9.000 Kärntner Pflichtschüler dem Fernunterricht gar nicht bzw. nicht ausreichend folgen konnten. LH Peter Kaiser lasse bisher leider offen, mit welchen Angeboten verhindert wird, dass diese Kinder zu dauerhaften Bildungsverlierern der Corona-Krise werden.
„Der Corona-Notfall hat die Schulorganisation zwar überraschend erwischt, doch gerade deshalb muss man nun aus den Erfahrungen lernen. Die unterlassenen Investitionen in die Digitalisierung der Schulen rächen sich. Seitens der Bildungsdirektion gab es für Lehrer und Kinder keine Unterstützung beim Schulunterricht auf Distanz. Ein paar Briefe und Pressekonferenzen sind hier sicher zu wenig. Wir wissen nicht, welche dauerhaften negativen Folgen dies für die Kinder haben wird. Daher dürfen wir keine Zeit verlieren, um das System Schule besser auf eine solche Herausforderung vorzubereiten. Ein Übermaß an Selbstlob, wie es LH Kaiser derzeit zur Schau stellt, lässt befürchten, dass dies nicht energisch genug gemacht wird“, stellen Darmann und Dieringer abschließend fest.