Missstände im Pflege-System bestätigt: Tausende Pflegebedürftige werden im Stich gelassen
Mobile Pflege ist in Kärnten laut Rechnungshofbericht viel zu teuer
„Der aktuelle Bericht des Bundesrechnungshofes zur „Pflege in Österreich“ bestätigt die Kritik, welche die FPÖ Kärnten seit Jahren übt. Kärnten zählt bei der mobilen ambulanten Pflege zu den Bundesländern mit den höchsten Tarifen. Dies führt dazu, dass vergleichsweise nur wenige Betroffene die ambulante Hilfe durch mobile Dienste in Anspruch nehmen und sie auch dabei sparen müssen. Dadurch entstehen zwei negative Aspekte. Zum einen werden die Menschen dazu gedrängt, in ein Pflegeheim zu gehen, weil sie sich die Pflege zuhause nicht leisten können. Zum anderen bleiben rund 20.000 Pflegebedürftige ohne jede Unterstützung“, fasst der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann die Kärnten betreffenden Ergebnisse des BRH-Berichtes zusammen.
Er verweist darauf, dass laut Bundessrechnungshof nur 28 % aller Kärntner Pflegegeldbezieher ambulante Hilfe durch mobile Dienste erhalten (Vorarlberg 42 %, Tirol:34 %) und ein vom BRH errechnetes Beispiel einer Betroffenen mit Pflegestufe 3 Folgendes ergab. Eine Kärntnerin muss für 18 Stunden pro Monat mit 333 € mehr als doppelt so viel zahlen wie eine Salzburgerin oder Oberösterreicherin. „Die Kärntner haben die niedrigsten Pensionen, müssen aber mit Burgenland und Steiermark die höchsten Pflegekosten bezahlen“, stellt Darmann fest.
Die zuständige Kärntner SPÖ-Referentin LHStv. Beate Prettner habe das immer bestritten und im Gegenteil sogar behauptet, dass Kärnten die geringsten Tarife hätte. „Der Bundesrechnungshof belehrt sie jetzt eines Besseren. Prettner verbreitet mit ihrer Sozialpolitik soziale Kälte“, so Darmann.
Auch den vergleichsweise hohen Anteil von Heimbewohnern in den niedrigsten beiden Pflegestufen (über 10 %) wertet Darmann als Beleg für die Schieflage im Kärntner Pflege-System. „Die Betroffenen könnten noch zuhause versorgt werden, aber sie können es sich nicht leisten. Dasselbe zeigt sich an der Tatsache, dass vergleichsweise wenige Kärntner eine 24-Stunden-Betreuung beanspruchen. Viele Menschen würden diese bevorzugen, können sie aber nicht finanzieren. Andere Bundesländer gewähren längst zusätzliche Förderungen für diese Versorgungsart. Kärnten nicht.
„Der Rechnungshof belegt die dramatische Fehlentwicklung in der Pflege in Kärnten, welche die SPÖ seit Jahren betreibt. Sie muss gestoppt werden“, fordert Darmann abschließend.