Maßnahmenpaket gegen Landärztesterben in Kärnten dringend erforderlich!
LR Mag. Gernot Darmann: Jahrelange Untätigkeit von Gesundheitsreferentin Dr. Beate Prettner
Die jahrelange Untätigkeit von Gesundheitsreferentin Prettner im Hinblick auf den Landärztemangel kritisierte heute der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Gernot Darmann im Anschluss an die Regierungssitzung. „Im Bereich der Gesundheitspolitik gibt es seit drei Jahren einen Stillstand, obwohl eine großartige Reform versprochen wurde. Land und Krankenkassen sollten hier endlich eine abgestimmte Gesundheitspolitik machen, leider ist davon nichts zu sehen, außer hoher Kosten für neue Bürokratie“, so Darmann.
Es fehle jede Initiative, um dem drohenden Mangel an Landärzten entgegenzuwirken. In Gemeinden mit bis zu 3.000 Einwohnern arbeiten derzeit 150 Kassen-Allgemeinmediziner, wobei in den nächsten fünf Jahren 70 von ihnen das Pensionsalter erreichen. „Junge Ärztinnen und Ärzte, die nachrücken wollen, fehlen leider. Greifenburg, wo gleich 13 Mediziner eine Kassenstelle ablehnten, ist ein warnendes Beispiel. Aber auch in Eisenkappel findet man schon lange keinen Nachfolger für den Kassenarzt“, verweist Darmann. Dieser Notstand könne in jeder Gemeinde auftreten. „Es spricht für sich und ist ein warnendes Signal, dass von derzeit 27 Ausbildungsstellen für Allgemeinmediziner in Kärntens Spitälern nur zwei besetzt sind.“
Die Politik sei gefordert, hier endlich entsprechende Maßnahmen zu setzen, um zu ärztlichen Nachwuchs zu kommen. „Wir brauchen dringend ein Maßnahmenpaket zur Attraktivierung von Landarztstellen“, so der Kärntner FPÖ-Obmann. „Derzeit erlaubt Kärnten aufgrund fehlender Bereitschaft durch die Kasse keine Gruppenpraxen für Allgemeinmediziner. Hier müsste dringend Abhilfe geschaffen werden, gerade auch deshalb, weil es immer mehr Ärztinnen gibt. Es sollte die Möglichkeit geben, dass sich zwei Ärzte eine Kassenpraxis teilen.“
Zudem müssten die umfassenden Leistungslimitierungen für Landärzte aufgehoben werden. „Wenn etwa ein älterer Patient am Land regelmäßig die Hilfe des Arztes braucht, muss der Arzt gratis arbeiten, weil in seinem Vertrag strenge Leistungslimits vorgesehen sind und eine Leistung oft nur einmal innerhalb eines Zeitraumes abgedeckt ist.“ Hier müssten die Verträge attraktiver gestaltet werden. Außerdem müsste die Kärntner Gesundheitspolitik umgehend danach trachten, die explodierenden Kosten der Ambulanzen im Krankenhausbereich in den Griff zu bekommen. Dies wäre gerade dadurch möglich, dass niedergelassene Ärzte mehr Leistungen übernehmen, betont Darmann.