Massive Corona-Begleitschäden bei Krebskranken
Rückfall bei Vorsorgeuntersuchungen wird Zahl schwerer Erkrankungen kräftig erhöhen
Die FPÖ Kärnten befürchtet erhebliche Spätfolgen der Corona-Krise bei Krebskranken. „Da die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen massiv gesunken ist, muss man fürchten, dass die Zahl von schweren Tumorerkrankungen in den nächsten Jahren drastisch steigen wird. Es ist dringend notwendig, dass die Vorsorge-Rückstände erhoben werden und ein Aufholprogramm gestartet wird. Wir müssen die Untersuchungsmöglichkeiten ausbauen und eine Info-Kampagne initiieren“, fordern Kärntens FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Harald Trettenbrein und LAbg. Mag. Elisabeth Dieringer-Granza.
Sie verweisen darauf, dass die Corona-bedingten Behandlungsrückstände in den Kärntner Spitälern großteils bekannt sind. „Man hat sich bemüht, diese aufzuholen, aber insgesamt sinken die Leistungen in den Spitälern heuer um mehr als 10 Prozent. Wir wissen aber nicht, wie drastisch die Zahl der Krebsvorsorge-Untersuchungen gesunken ist“, so Dieringer-Granza.
Dass dieser Rückgang dramatisch sei, darauf würden Studienergebnisse in anderen Bundesländern hindeuten. So beziffern Wiener Experten den Rückgang bei Brust-Screening-Untersuchungen an Frauen mit 40 %.
„Wir brauchen die Kärntner Zahlen. Die FPÖ hat im Landtag einen Antrag eingebracht, dass die Kärntner Gesundheitsbehörde einen Bericht über die im Vergleich zu den Vorjahren unterlassenen Krebsvorsorgeuntersuchungen vorlegt. Die Daten können über die Gesundheits-Zielsteuerungskommission bei den Krankenversicherungen angefordert werden“, so Trettenbrein.
Die FPÖ habe die Sorge, dass es vor allem bei Mammographien zur Früherkennung von Brustkrebs und Coloskopien zur Früherkennung von Darmkrebs einen Einbruch gegeben hat. „Wir müssen verhindern, dass Diagnosen viel zu spät, in einem Krebsstadium, in welchem eine Genesung gar nicht mehr möglich ist, gestellt werden. Anhand der derzeit noch fehlenden Zahlen müssen wir überlegen, wie wir Testkapazitäten ausbauen und wie wir die wegen Corona beunruhigten Patienten vermehrt zu den Untersuchungen bringen können“, betonen Dieringer-Granza und Trettenbrein abschließend.