Massentests nur sinnvoll, wenn sie Mehrwert für Bevölkerung bringen
Corona-Test muss auch beim Hausarzt möglich sein – Effektives Contact Tracing wichtige Voraussetzung für Massentests
In einer gemeinsamen Pressekonferenz betonten heute der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann und der stv. Klubobmann Mag. Christian Leyroutz, dass bei den von der Bundesregierung geplanten Massentests ein Mehrwert für die Bevölkerung sichergestellt werden muss. „Es geht jetzt nicht mehr um eine Diskussion um Sinn oder Unsinn der Massentests, da die Entscheidung von der Regierung getroffen ist. Es geht darum, einen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen, damit die Aktion nicht nur viel Geld und Zeit gekostet hat, sondern insbesondere der älteren Generation und unseren Risikogruppen etwas bringt. Dafür ist es notwendig, dass die Tests auch beim Hausarzt möglich sein müssen und es ein effektives Contact Tracing gibt“, fordert Darmann.
Die Regierung wiederhole derzeit die Fehler aus dem Frühjahr. „Die Bundesregierung redet nicht mit den Städten und Gemeinden, die Landesregierung redet nicht mit den Ärzten. Wir erleben beim derzeitigen Krisenmanagement leider ein Chaos! Ausbaden dürfen das wieder die Österreicher, die Arbeitnehmer und Unternehmer und vor allem die seit März bekannten Risikogruppen, für die seit damals viel zu wenig getan wurde“, so Darmann.
„Es ist positiv, wenn Gesundheitsreferentin Prettner nun endlich die seit dem Frühjahr erhobenen Forderungen der FPÖ nach einem wirksamen Schutz der Risikogruppen erfüllen und die Mitarbeiter in den Pflegeheimen vor Dienstantritt testen will. Aber leider hat sie dabei auf die mobile Pflege und die 24-Stunden-Betreuung vergessen. Auch hier muss es regelmäßige Tests geben, damit unsere Senioren endlich geschützt werden. Unzählige Tote und schwere Krankheitsverläufe in Pflegeheimen und bei allen Risikogruppen hätten verhindert werden können, wenn Prettner früher reagiert und auf die Warnungen der FPÖ gehört hätte“, erklärt der FPÖ-Chef.
„Im Hinblick auf die angekündigten Massentests brauchen wir eine massive personelle und infrastrukturelle Aufstockung, damit das Contact Tracing und das so wichtige Stoppen der Ansteckungsketten möglich ist. Nur dann bringen die Tests einen Mehrwert! Wir müssen auch verhindern, dass ältere Personen und chronisch Kranke in langen Schlangen im Freien anstehen müssen und freiwillige Helfer einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt werden. Um das zu verhindern, sollen alle Bürger und insbesondere die Risikogruppen, die einen Test machen wollen, diesen vor Ort beim Hausarzt machen können. Dazu muss die Landesregierung sofort mit der Ärztekammer Gespräche aufnehmen“, betont Darmann.
„Die Landesregierung ist mit der zweiten Welle massiv überfordert, das System der Kontaktverfolgung ist schon lange zusammengebrochen“, erklärt Klubobmann-Stellvertreter Leyroutz unter Hinweis darauf, dass Testergebnisse oft bis zu acht Tage dauern und das Contact Tracing unterbleibt. „Die gesamte Nachverfolgung und Information durch die Behörden funktioniert längst nicht mehr, daher gab es im Herbst den massiven Anstieg der Infektionszahlen in Kärnten. In Kärnten ist das Contact Tracing auf 50 positive Fälle pro Tag ausgelegt, mit bis zu 500 Fällen pro Tag sind die Behörden völlig überfordert“, so Leyroutz.
„Jeder Test macht Sinn, wenn positive Fälle herausfiltert werden und dann Rechtssicherheit herrscht und eine Nachverfolgung der Kontaktpersonen erfolgt. Daher fordere ich die Landesregierung auf, ein Maßnahmenpaket vorzulegen, um sicherzustellen, dass bei den Massentests vor Ort Bescheide ausgestellt werden und insbesondere auch ein Contact Tracing erfolgt“, so Leyroutz abschließend.