Landesrechnungshof zeigt massive Versäumnisse der Kärntner Gesundheitspolitik auf
Neun Monate Wartezeit bei Kataraktoperationen inakzeptabel und untragbar - SPÖ-Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner muss Empfehlungen schleunigst umsetzen
Bezugnehmend auf den aktuellen Bericht des Landesrechnungshofes zur Entwicklung des tagesklinischen Angebots in den Jahren 2012 bis 2016 in den Kärntner Fondskrankenanstalten pocht FPÖ-Klubobmann Mag. Gernot Darmann als Vorsitzender des Kontrollausschusses im Kärntner Landtag auf die rasche Umsetzung der Empfehlungen des Rechnungshofes: „Der gegenständliche Bericht zeigt auf, dass signifikante Wartezeiten bei tagesklinischen Kataraktoperationen im Klinikum Klagenfurt im Durchschnitt bei vier Monaten und im LKH Villach sogar bei acht bis neun Monaten liegen. Derartige Zustände sind inakzeptabel und müssen abgestellt werden“, erklärt Darmann.
Es müsse seitens der Krankenanstalten Betriebsgesellschaft (KABEG) alles darangesetzt werden, die bereits 2011 überlegte Kooperation zwischen Klinikum Klagenfurt und LKH Villach im Bereich der Augenheilkunde bzw. Kataraktversorgung umzusetzen, um die Wartezeitenproblematik und die bisherigen Patientenströme in den Griff zu bekommen, so Darmann. Es gehe darum, etwaige Stoßzeiten oder Engpässe rechtzeitig zu erkennen und adäquate Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Der LRH führte auch an, dass die Öffnungszeiten der Tagesklinik und die Betriebsvereinbarungen die Operationszeiten einschränken. Um im Bereich der Kataraktoperationen die durchschnittliche Wartezeit von ca. neun Monaten zu verkürzen und gleichzeitig die kostengünstigeren tagesklinischen Strukturen noch besser auszulasten, wäre eine verlängerte Öffnungszeit für die Tagesklinik von Vorteil.
„Die Gesundheitspolitik muss in diesem Bereich auf professionelle Beine gestellt werden. Gesundheitsreferentin Beate Prettner ist aufgefordert, diesen Sachverhalt umgehend zu prüfen und sofort die erforderlichen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Im Sinne der Patientinnen und Patienten“, betont Darmann.
Wie Darmann positiv hervorhebt, belegte Kärnten in Bezug auf die tagesklinischen Eingriffe von 2012-2015 im Bundesländervergleich noch die letzten Ränge, 2016 verbesserte sich Kärnten vom letzten auf den dritten Platz. „Trotzdem darf nicht übersehen werden, dass unser Bundesland bei vielen tagesklinischen Leistungen noch unter dem österreichischen Durchschnitt liegt“, hält der Vorsitzende des Kontrollausschusses abschließend fest.