Land Kärnten lässt 24-Stunden-Betreute im Stich
Wertloser Brief als Alibiaktion in der Corona-Krise: Wenigstens rasche finanzielle Hilfe für betroffene Familien nötig
„Hunderte Kärntner Familien, deren Eltern bzw. Großeltern von 24-Stunden-Betreuern versorgt werden, sind in einer Notlage. Denn die Betreuer sind nach sechs bis acht Wochen ununterbrochener Dienstleistung am Ende ihrer Kräfte, aber ihre Ersatzpersonen sind nicht verfügbar. Selbst wenn sie einreisen dürfen, müssen sie in eine 14-tägige Quarantäne“, erklärt FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann, der vor diesem Engpass sei Wochen warnt.
Er kritisiert die Untätigkeit der zuständigen Kärntner Soziallandesrätin LHStv. Beate Prettner. „Die betroffenen Familien bekamen einen Brief mit Hinweisen auf Hilfsadressen, die sich aber als wertlos herausstellen. Das war eine reine Alibiaktion. Denn die benötigten Ersatzkräfte können nirgendwo vermittelt werden“, teilt Darmann mit.
Er erneuert seine Forderung, den Familien in dieser schwierigen Situation eine finanzielle Unterstützung zu gewähren, damit sie die gewünschte Betreuung zu Hause weiter organisieren können. „Dies ist am Ende für das Land weit billiger als eine stationäre Ersatzlösung. Überdies kann das Land nur für einen kleinen Teil verlassener 24-Stunden-Betreuten eine stationäre Ersatzlösung in einem Kurhaus zur Verfügung stellen“, so Darmann.
„Droht den Pflegebedürftigen gar die Unterbringung in einem Massenlazarett“, fragt er. Dringend erforderlich wäre auch eine rasche Corona-Austestung von aus dem Ausland kommenden Betreuern, die ihre Arbeit bei Kärntner Klienten wieder aufnehmen wollen. Derzeit dürfen sie das nicht, weil sie zuvor im Zuge einer 14-tägigen Quarantäne ihre Nichtansteckung mit dem Coronavirus zu belegen haben. „Das Land Burgenland testet diese Betreuer freiwillig, damit sie nach einem negativen Ergebnis sofort arbeiten dürfen. Das wäre, wie von der FPÖ seit Wochen verlangt, auch in Kärnten dringend erforderlich“, betont Darmann.
Abschließend bezeichnet er es als beschämend, dass das Land Kärnten die Auszahlung der versprochenen 500-Euro-Prämie für die Betreuerinnen, die ihren Dienst freiwillig um Wochen verlängert haben, noch nicht vorgenommen hat: „Das scheitert bisher in vielen Fällen an bürokratischen Hürden!"