Kollaps des Pflegesystems muss verhindert werden!
Nationalratsabgeordneter Christian Ragger wird amtswegige Überprüfung des Pflegenotstandes durch die Volksanwälte einleiten
Nach dem medialen Hilferuf einer Allianz der Pflegedienstleister erklärt FPÖ-Nationalratsabgeordneter Mag. Christian Ragger, dass die Politik viel zu lange untätig geblieben ist. „Wir sind mitten in einem Pflegenotstand und müssen einen völligen Kollaps des Systems verhindern. Bis 2030 fehlen österreichweit mindestens 75.000 Pflegekräfte. Daher muss die Pflege auf komplett neue Beine gestellt werden“, so Ragger. Seitens der Freiheitlichen habe man dafür das „Kärntner Pflegemodell“ entwickelt und dieses als Antrag im Nationalrat eingebracht.
Ragger betont, dass der Pflegenotstand in Kärnten von SPÖ-Gesundheitsreferentin Prettner mit verursacht wurde. „Hätten wir vor 8 Jahren mit der Pflegelehre begonnen, dann wären jetzt schon viele zusätzliche Pflegekräfte ausgebildet und wir hätten den Pflegenotstand nicht mehr in diesem Ausmaß.“ Ebenso müsse es in Kärnten endlich eine Abschaffung des Schulgeldes für angehende Pflegeassistenten an den Schulen der Caritas und Diakonie und ein Entgelt für Pflegepraktika geben, wie von der FPÖ seit langem gefordert.
„Neben Reformen in der Ausbildung brauchen wir einen Ausbau der Versorgung zuhause im vertrauten Umfeld, um so die Pflegeheime zu entlasten. Dieses Modell der ´Nachbarschaftspflege´ hat sich in den Niederlanden seit Jahrzehnten erfolgreich bewährt. Viele Menschen wollen nicht in ein Heim gesteckt werden und dort vereinsamen. Daher brauchen wir einen Pflegescheck in Höhe von 1.000 Euro im Monat für pflegende Angehörige, die sich damit auch versichern können. Daneben müssen neue Formen der mobilen Pflege etabliert werden“, fordert der FPÖ-Abgeordnete.
Ragger kündigt an, dass er als FPÖ-Volksanwaltssprecher im Nationalrat auch eine amtswegige Überprüfung des Pflegenotstandes durch die Volksanwälte einleiten wird. „Ich werde den Pflegenotstand bei der jährlichen Diskussion mit den Volksanwälten zum Thema machen und darauf pochen, dass die Versäumnisse in der Verwaltung ordnungsgemäß geprüft werden.“
„Wenn wir in Kärnten vor Jahren nicht nur – wie von den Freiheitlichen gefordert – bei der Pflegelehre und beim Ausbau der Versorgung zuhause nachgesetzt hätten, sondern auch die private Medizinuniversität umgesetzt hätten, wäre Kärnten jetzt eines der Vorzeige-Bundesländer im Bereich der Pflegeversorgung und der ärztlichen Versorgung. Aufgrund der Untätigkeit der Landesregierung sind wir leider ein Hotspot der Versorgungskrise“, so Ragger abschließend.