Kein Grund, alter GKK Kärnten eine Träne nachzuweinen
Ein Hort von Privilegien, eine Kasse mit hohen Eigenbeiträgen und zu wenigen Vertragsfachärzten
„Die bisherige Verwaltung durch die Kärntner Gebietskrankenkasse war nicht so, dass man ihr eine Träne nachweinen muss, wenn in Zukunft die Österreichische Gesundheitskasse den Kurs vorgeben wird. Das Klagelied, das heute GKK-Obmann Georg Steiner und Direktor Johann Lintner anstimmten, kann man wohl als Trauer über ihre verlorene Macht von SPÖ-Gewerkschaftern interpretieren, die sie nicht zum Wohl aller Versicherten eingesetzt haben“, erklärt der Kärntner FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Harald Trettenbrein.
Er erinnerte daran, dass die Kärntner GKK von den Versicherten die höchsten Beiträge für Heilmittel und Heilbehelfe verlangt haben, ehe die Bundesregierung eine Reduzierung und Vereinheitlichung angeordnet hat. In schlechtester Erinnerung bleibe auch, wie die GKK Kärnten die Versorgung von Inkontinenz-Patienten verschlechtert und für die Betroffenen massiv verteuert hat.
Außerdem galt die Kärntner GKK als Hort von Privilegien: So habe der Bundesrechnungshof u.a. die ungewöhnlich große Zahl von Frühpensionierungen bemängelt, wobei einzelne Personen bis zu 520.000 Euro jährlich bekommen. Es war auch die GKK Kärnten, welche die höchsten Jubiläumsgelder aller Kassen an Mitarbeiter ausbezahlt hat.
Die alte GKK-Verwaltung hinterlasse einen Mangel an Fachärzten mit Kassenvertrag, vor allem bei Kinderärzten, Gynäkologen, Psychiatern und Neurologen. „Immer mehr GKK-Versicherte sehen sich daher veranlasst, zu Wahlärzten auszuweichen, die sie privat bezahlen müssen“, beschreibt Trettenbrein den unbefriedigenden Versorgungsstatus in Kärnten.
„Die neue Gesundheitskasse verdient jedenfalls eine faire Chance, es besser zu machen“, betont Trettenbrein abschließend.