Kein Ende der Schutzmasken-Misere in Kärnten erkennbar: Fehlende Initiative vom Land
Privatangebot für Lieferung von Schutzausrüstung nicht näher geprüft – Falsche Auskunft von SPÖ-Gesundheitslandesrätin Beate Prettner im Landtag
„Dass Kärnten bisher erfreulicherweise keinen Corona-Fall unter den knapp 6.000 Bewohnern der 70 Pflegeheime hat, ist glücklichen Umständen zu verdanken. Leider mangelt es aber an ausreichender Schutzausrüstung für die Pflegekräfte, damit diese den Idealzustand weiter garantieren können. Die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner musste bei der Beantwortung einer dringlichen FPÖ-Anfrage im Landtag zugeben, dass es an Schutzausrüstung in ausreichender Menge und Qualität für die Pflegeheime mangle“, teilt FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann mit. Da aufgrund wirtschaftspolitischer Verfehlungen im Inland zu wenig Schutzausrüstung produziert werde, um den Bedarf zu decken, sei man auf Importe angewiesen.
Darmann bedauert in diesem Zusammenhang, dass die Landesregierung das Hilfsangebot eines Kärntner Unternehmers mit sehr guten Kontakten nach China trotz dieser Misere nicht seriös genug geprüft hat. „Prettner informierte den Landtag somit bewusst falsch, dass man dieses Angebot wegen des angeblich zu hohen Maskenpreises von 8 Euro je Stück abgelehnt habe. Eine Rückfrage bei dem Unternehmer ergab, dass die Landesregierung keine Gratischarge zur Qualitätskontrolle geordert habe und dass sie sich überhaupt gar nicht dafür interessiert habe, wieviel die Ware kostet. Der Preis der OP-Masken liegt tatsächlich bei 80 Cent und jener für höherwertige Masken mit Filter (FFP 2 und 3) trotz der Hochpreisentwicklung am Weltmarkt bei rund 4 Euro, wobei noch ein Mengenrabatt möglich wäre. Prettner sollte sich in dieser Krise unsachliche Fehlinformationen gegenüber der Öffentlichkeit sparen“, erklärt Darmann.
Er würde sich jedenfalls angesichts des dramatischen Mangels an Schutzausrüstung in Pflegeheimen und bei niedergelassenen Ärzten ein ernsthafteres und stärkeres Bemühen Kärntens um Nachschub wünschen. Allein auf Lieferungen des Bundes zu warten, sei zu wenig. Darmann: „Private Netzwerke könnten angesichts der weltweiten Nachfrage hilfreich sein. Es ist fahrlässig, sie nicht zu nutzen!“
Darmann hält es auch für völlig verfehlt, wenn Prettner den niedergelassenen Ärzten ausrichtet, sie hätten selbst rechtzeitig für ausreichend Schutzausrüstung sorgen sollen. „Das hilft jetzt niemanden, schon gar nicht den Patienten. Ärzte meiden aus nachvollziehbaren Gründen Hausbesuche, weil die Ansteckungsgefahr aufgrund der fehlenden Schutzausrüstung zu groß ist. Eine Lösung für dieses Problem bietet Prettner nicht an“, bedauert Darmann.
Der Mangel an Schutzausrüstung führe auch dazu, dass einzelne Hausärzte keine Bereitschaftsdienste übernehmen, was man auch an Besetzungsproblemen zu Ostern erkennen könne. In der Corona-Krise, in welcher Menschen aus Sorge vor einer Ansteckung auch Notambulanzen in Spitälern eher meiden, wiegen solche Versorgungsengpässe doppelt schwer“, warnt Darmann abschließend.