Kärntner SPÖ-ÖVP-''Seniorenticket'' ist Mogelpackung!
Kärnten hat bei Mobilität akuten Handlungsbedarf
„Als politische Unverfrorenheit“ bezeichnete heute Kärntens FPÖ-Klubobmann Mag. Gernot Darmann in der „Aktuellen Stunde“ des Kärntner Landtages zum Thema „Generationen-Mobilität in Kärnten“ die von der SPÖ für Mai 2019 angekündigte Jahreskarte für Kärntens Senioren. Es klinge am ersten Blick zwar nicht schlecht, wenn den Kärntner Senioren angekündigt wird, im Kärntner Verkehrsraum ein Jahresticket zum halben Preis zu erhalten, „in Wahrheit handle es sich jedoch um eine absolute Mogelpackung.“
„Die SPÖ zeichnet sich die Welt, wie es ihr gefällt“, kritisiert Darmann das Schönreden des Seniorentickets, denn minus 50 Prozent für eine Jahreskarte, die für das gesamte Landesgebiet gelte, bedeutet für Kärntens Senioren künftig jährlich 1.325,50 Euro, rechnet Darmann vor. „Hier hat man nicht bedacht, wie sich dieses nach wie vor sündteure Ticket Pensionisten leisten sollen. Salzburgs Senioren fahren um einen Jahrespreis von 299,-- Euro durchs ganze Land, alle Tiroler beispielsweise um 490,-- Euro“, vergleicht Darmann.
Das von SPÖ und ÖVP präsentierte Seniorenticket betitelte Mag. Christian Leyroutz als „veranstaltetes Placebo“. „Das ist unseriös und dafür steht die FPÖ nicht“, so der FPÖ-Klubobmannstellvertreter.
Wie FPÖ-LAbg. Elisabeth Dieringer-Granza ausführte, sei das geplante Jahresticket weder eine Lösung, noch drücke diese Art der Mogelpackung die gebührende Wertschätzung gegenüber den Senioren aus. „Was billig ist, liegt im Auge des Betrachters“, richtet sie den Regierungsverantwortlichen von SPÖ und ÖVP aus, die offensichtlich eine Jahreskarte zwischen Villach und Klagenfurt um 948,-- Euro (inkl. Stadtverkehr) völlig realitätsfern als günstig erachten.
Wie eklatant hoch der Handlungsbedarf im Ausbau der leistbaren Mobilität mittels Bus und Bahn auch bei anderen Bevölkerungsgruppen in Kärnten ist, beschreibt LAbg. Harald Trettenbrein. „In Kärnten nutzen lediglich 8 Prozent der Bevölkerung täglich oder mehrmals wöchentlich Bus oder Bahn. Durch die hohen Tarife sind wir Schlusslicht im Bundesländervergleich, der Österreichschnitt liegt bei 27 Prozent“, so Trettenbrein. Derzeit gebe es kein günstiges Jahresticket. In Kärnten habe man lediglich die Möglichkeit 12 Monatskarten zum Preis von 10 Monaten zu kaufen. Dafür bezahle man beispielsweise von Hermagor nach Villach jährlich 1.450,-- Euro, von Völkermarkt nach Klagenfurt 1.195 Euro, von Spittal nach Villach 1.300,-- Euro (Preise inklusive Stadtverkehr).
Daher fordern die Freiheitlichen heute mittels Dringlichkeitsantrag, dafür Sorge zu tragen, dass Bus- und Bahnpreise in Kärnten günstiger werden. „Laut Medienberichten drohen Kärnten bis 2030 110 Millionen Euro an Öko-Strafe, weil die Politik zu wenig gegen Klimagase tut. Geld, das man lieber jetzt investieren sollte, um zum Beispiel den öffentlichen Verkehr zu attraktiveren. Das wäre doch viel sinnvoller, als jedes Jahr Strafen an die EU zu zahlen“, schließt KO-Stv. Leyroutz.