Kärnten ist von SPÖ propagierter „Fairness“ im Gesundheitswesen weit entfernt
Land lässt junge Ärzte im Stich - Ausbildung hängt in der Luft
Als „besonders doppelbödig“ bezeichnet heute der Klubobmann der Freiheitlichen in Kärnten, Christian Leyroutz, die SPÖ-Lobhudelei über angebliche faire Gehaltsstrukturen im Kärntner Gesundheitswesen im Zuge der „Aktuellen Stunde“ des Kärntner Landtages. Leyroutz erinnert daran, dass sich das Pflegepersonal in Kärnten die heute im Landtag beschlossene Gehaltserhöhung mühsam erkämpfen musste. Mehrmals sei in den Kärntner Spitälern auf Grund von „Kampfmaßnahmen“ lediglich die Notversorgung gesichert worden.
In Wirklichkeit gebe es bis heute keine fairen Gehaltsstrukturen im Gesundheitsbereich, verweist Leyroutz beispielsweise auf die Ausbildung von Turnusärzten. „Junge Ärzte, die Allgemeinmediziner werden wollen, wissen nicht, ob sie ihre Ausbildung in Kärnten absolvieren können. Das Gesetz verlangt von ihnen ein Pflichtpraktikum bei niedergelassenen Ärzten, aber weil die Finanzierung dieser Lehrpraxis seit Jahren ungeklärt ist, hängen sie in der Luft. Es ist daher kein Wunder, dass sich viel zu wenige junge Ärzte für das Allgemeinfach melden. So verschärfen wir fahrlässig den Ärztemangel und verderben die Arbeitsqualität für Ärzte“, kritisiert Leyroutz.
„Fairness für Ärzte und Pflegekräfte sind nicht nur wettbewerbskonforme Löhne, zu denen sich auch die FPÖ bekennt, sondern auch Ausbildungsqualität und vernünftige Arbeitsbedingungen“, betont Leyroutz. Da sehe es in Kärnten weniger gut aus. „Hier gibt es ein massives Versagen der zuständigen Referentin LhStv Dr. Beate Prettnerund der SPÖ“, so Leyroutz. Kärnten habe, wie aus dem Bericht des Gesundheitsministeriums „Krankenanstalten in Zahlen“ hervorgeht, österreichweit die geringste Anzahl an Spitalsärzten und zweitgeringste Anzahl an diplomierten Pflegekräften. „Unsere Ärzte und Pflegekräfte stehen mehr unter Druck als ihre Kollegen im übrigen Österreich“, schließt Leyroutz daraus.
Ober- und Primarärzten fehle die Zeit für die Ausbildung der Jungen. Für die Patienten gebe es längere Wartezeiten. Verstärkt werde diese negative Entwicklung durch den Umstand, dass die Inanspruchnahme der Spitalsambulanzen unvermindert wachse. „Der total verfehlte Strukturplan von LhStv Prettner führt dazu, dass es zu wenige niedergelassene Praktiker und Fachärzte gibt, sodass Patienten vermehrt in die personell überlasteten Ambulanzen ausweichen“, warnt Leyroutz.