Intensivstationen in Personalnot, weil Landesregierung seit Monaten schläft
Es ist alarmierend, wie schnell das Kärntner Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze gerät – FPÖ fordert seit langem eine Ausbildungsoffensive für Intensivpflegekräfte
„Wenn nur 7 Coronapatienten, die derzeit eine Intensivpflege benötigen, das Gesundheitssystem laut dem Kärntner Intensivkoordinator Prof. Dr. Rudolf Likar an die Belastungsgrenze bringen, läuft einiges schief“, erklären der gf. FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer und FPÖ-Klubobmann Gernot Darmann. Für sie ist es unverständlich, dass in den letzten 18 Monaten seit Beginn der Krise nicht eine Ausbildungsoffensive für Intensivpflegekräfte gestartet wurde. Denn die notwendigen Apparaturen für einen Ausbau der Intensivkapazitäten wären vorhanden, aber die Erweiterung scheitert daran, dass die entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter fehlen.
Klubobmann Darmann weist darauf hin, dass die FPÖ bereits im November 2020 im Kärntner Landtag mehr Ausbildungsplätze für Intensivpflege und die Abschaffung aller Studiengebühren für alle diplomierten Fachkräfte gefordert hat, welche diese höchst anspruchsvolle Zusatzausbildung auf sich nehmen. „Bis heute hat die SPÖ diesen Antrag nicht behandelt. Sie ignoriert die Dringlichkeit des Themas, mit der traurigen Konsequenz, dass nun Probleme bei der Versorgung drohen“, kritisiert Darmann.
Aus der Sicht Angerers ist es geradezu skurril, dass das Land Kärnten dringend Spezialisten für die Intensivpflege benötigt, aber ihnen gleichzeitig große finanzielle Hürden in den Weg gelegt werden. „Jede diplomierte Pflegefachkraft, welche sich für den zweisemestrigen Bachelor-Studiengang auf der Fachhochschule entscheidet, muss dafür über 7.000 Euro bezahlen! Ich wundere mich, dass der zuständigen SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner diese Absurdität nicht auffällt.“
Der FPÖ-Landesparteiobmann verlangt, dass die Studienplätze für Intensivpflege in der Kärntner Fachhochschule massiv aufgestockt werden und zugleich alle Studiengebühren abgeschafft werden. „Die Landesregierung hat schon viele Monate verschlafen. Wir brauchen endlich eine Ausbildungsoffensive und müssen die Intensivausbildung so attraktiv wie möglich machen. Auch eine Prämie am erfolgreichen Ende des Studienganges wäre zu überlegen. Wenn wir jetzt handeln, dauert es ohnehin ein Jahr, bis sich die Lage verbessert. Aber im Sinne der Patienten wäre es unverantwortlich, wenn die Landesregierung noch länger untätig bleibt“, betonen Angerer und Darmann abschließend.