In Kärntens Spitälern fließt zu viel Geld in patientenfernen Bereich
Statt in unnötige „Fleißaufgaben“ lieber in das Pflegepersonal investieren
„Es ist ein übliches Muster der rot-grün-schwarzen Koalition, dass sie Probleme im Gesundheitswesen so lange unerledigt vor sich herschiebt, bis die Patienten darunter leiden“. So kommentiert FPÖ-Klubobmann Mag. Christian Leyroutz den Warnstreik des Pflegepersonals in den Landesspitälern.
Seit drei Jahren sei bekannt, dass hier Handlungsbedarf besteht. „Kärntens Spitäler haben österreichweit den geringsten Anteil an Ärzten und diplomierten Pflegekräften. Kärnten liegt daher im österreichweiten Vergleich bei den Personalkosten je Belagstag im unteren Bereich, wird aber bei den Endkosten je stationärem Aufenthalt von anderen Bundesländern deutlich überholt. Das ist ein klarer Hinweis dafür, dass im patientennahen Bereich gespart wird, aber zu viel Geld in den patientenfernen Bereich fließt“, zeigt Leyroutz auf. Hier müsse der Spielraum für die Lohnerhöhung des Pflegepersonals gesucht werden. Leider sei die zuständige Referentin, LhStv Dr. Beate Prettner, völlig überfordert und nicht imstande, die nötige Strukturreform durchzuführen.
Leyroutz kritisiert, dass man in der Kabeg für alle „Fleißaufgaben“ Geld übrig hat, aber nicht für das Pflegepersonal. So sei völlig verfehlt gewesen, dass Kärnten Millionen für seine Vorreiterrolle bei der nicht funktionierenden elektronischen Gesundheitsakte ausgibt. „ELGA sorgt derzeit nur für bürokratische Mehrarbeit für Ärzte und Pflegekräfte. Niemand versteht, warum die Mitarbeiter in den Kärntner Landespitälern dazu verurteilt wurden, dieses Projekt umzusetzen“, stellt Leyroutz fest. Es sei auch ein schwerer Managementfehler der Kabeg und des Landes gewesen, die Mehrausgaben der Kabeg-Häuser von rund 20 Millionen Euro für Asylwerber nicht genau zu erheben und vom Bund eine entsprechende Abgeltung zu verlangen. So hätte man längst das benötige Geld für die Pflegekräfte.
Leyroutz tritt dafür ein, dass dem Pflegepersonal der geforderte monatliche Gehaltsbonus gewährt wird. „Dieser soll aber ausschließlich jenen Mitarbeitern zugutekommen, die tatsächlich direkt beim Patienten arbeiten. Es darf nicht dasselbe passieren, wie seinerzeit beim K-Schema, dass diese Erhöhung querfeldein auch für alle im patientenfernen Bereich gilt“, betont er abschließend.