In Kärntens Pflegeheimen gibt es zu wenige Pflegekräfte
Bundesrechnungshof zeigt auch Defizite in der ambulanten Pflege – FPÖ fordert Zuschuss für 24-Stunden-Betreuung
„Es ist wenig hilfreich, wenn SPÖ-Sozialreferentin Beate Prettner dem Bundesrechnungshof eine ´eingeengte Wahrheit´ vorwirft, weil dieser aufzeigt, dass in Kärntens Pflegeheimen zu wenige Pflegekräfte beschäftigt sind. Nach dem derzeit gültigen System wird die Personalgröße nach der Kopfzahl der Bewohner bestimmt (1 Pflegekraft je 2,4 Bewohner) und nicht danach, welchen Pflegebedarf diese haben. Eine Person mit Pflegestufe 6 oder 7 braucht mehr Pflege und Zuwendung als eine in der Stufe 2 oder 3. Das sagt einem der Hausverstand, aber das Kärntner System macht das Gegenteil. Das führt, wie eine betroffene Pflegekraft dem Kontrollausschuss im Landtag plastisch schilderte, zur Überforderung des Personals und zur Unterversorgung bedürftiger Menschen“, erklärt der Vorsitzende des Kontrollausschusses FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann. Der Kontrollausschuss hat sich heute mit dem Bericht des Bundesrechnungshofes „Pflege in Österreich“ beschäftigt.
Es sei bedauerlich, dass Prettner trotz Kritik des Rechnungshofes auf ihrer Meinung beharrt, dass in Kärntens Pflegeheimen alles bestens laufe und kein Änderungsbedarf bestehe. Darmann: „Damit ignoriert sie den Rechnungshof und die gegenteiligen Aussagen von Pflegekräften!“
Die FPÖ trete dafür ein, dass die Empfehlung des Bundesrechnungshofes umgesetzt wird und die Zahl der Pflegekräfte in Heimen sich nach dem Pflegebedarf der Bewohner und ihren Pflegestufen richten sollte. „Das Prinzip sollte lauten: Je pflegebedürftiger die Bewohner, desto mehr Pflegekräfte. Wir müssen auf die Kritik des RH reagieren, dass Kärnten in den höchsten Pflegestufen die geringste Anzahl an Pflegekräften hat“, betont Darmann.
Der FPÖ-Chef bedauert, dass Prettner auch zusätzliche Verbesserungen für die ambulante Pflege ablehnt. „Wir müssten die mobile Pflege durch ambulante Dienste billiger machen, weil Kärnten laut Rechnungshof zum Teil die höchsten Tarife hat. Weiters sollte Kärnten wie Vorarlberg oder das Burgenland zusätzliche Förderungen für die 24-Stunden-Betreuung gewähren, damit die Menschen zuhause alt werden können. Das sollten wir mit erhöhten Qualitätsanforderungen verbinden. Die FPÖ Kärnten wird hier ein Modell präsentieren“, kündigt Darmann an.
Für die FPÖ ist es selbstverständlich, dass berechtigte Kritik aufgegriffen wird und Probleme beseitigt werden. „Es ist Aufgabe der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP, den Rechnungshof-Empfehlungen nachzukommen. Denn wer, wenn nicht die Regierung, steht in dieser Verantwortung“, so Darmann.