Illegalen Haustierhandel verbieten – auch im Interesse der Gesundheit
Tierschutzlandesrat Gernot Darmann begrüßte Teilnehmer einer Interreg-Konferenz gegen Bio Crime in Klagenfurt
Dort, wo jeder sicher sein kann, dass er ein gesundes Haustier übernehmen kann – im Klagenfurter Tierkompetenzzentrum – diskutierten heute, Mittwoch, über 100 Polizisten, Zollbeamte und Amtstierärzte aus Österreich und Italien, wie sie den illegalen Tierhandel effizient bekämpfen können.
Tierschutzreferent LR Gernot Darmann dankte ihnen in seiner Begrüßung für das Engagement. „Tierschmuggel ist kriminell und bedeutet Tierleid, aber auch eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für die Menschen. Das Zoonosen-Risiko, die Übertragung von Krankheiten von den Tieren auf den Menschen, ist sehr groß, wenn die Herkunft der Tiere unbekannt ist und tierärztliche Kontrollen fehlen“, so Darmann.
Man müsse sich intensiv damit beschäftigen, weil der illegale Tierhandel massiv zunehme. Es gebe hier schon ähnlich hohe Erträge wie der Drogenhandel. „Bis zu 300.000 Euro können Händler mit einer illegalen Ladung mit Hundewelpen aus Osteuropa lukrieren, die über Österreich und Norditalien nach Mittel- und Westeuropa gebracht werden. Bis zu 250 Welpen werden in ein Fahrzeug eingepfercht. Auf der Reise erkranken sie oft und sterben“, erklärte der Tierschutzreferent.
Der illegale Tierhandel betrifft immer häufiger Rassekatzen, exotische Vögel und Reptilien, berichteten Experten. Wie gefährlich dieser Kriminalitätszweig ist, zeigte sich nach einer Tiertransportkontrolle in Italien. Alle beteiligten Beamten erlitten Lungenentzündungen, weil die von ihnen beschlagnahmten Papageien an einer hoch ansteckende Krankheit (Psittakose) litten und die Erreger auf sie übertrugen.
Dieses alarmierende Ereignis war der Startschuss für das von der EU geförderte INTERREG-Projekt „Bio-Crime: Grenzüberschreitende Kooperation gegen illegalen Welpenhandel und zum Schutz vor Tierseuchen". Sein Ziel ist eine Stärkung der grenzübergreifenden institutionellen Zusammenarbeit, um die kriminellen Aktivitäten erfolgreich bekämpfen zu können. Es läuft bis Anfang Februar 2020. 100.000 Euro steuern Kärnten und Friaul-Julisch Venetien jeweils für die Einrichtung von Quarantänestationen bei, in denen beschlagnahmte Tiere untergebracht werden. Grenzüberschreitende Fortbildungen sind Teil des Projektes, weitere ähnliche Veranstaltungen finden in Triest statt.
LR Darmann dankte dem Leiter der Kärntner Veterinärbehörde, Dr. Holger Remer und Dr. Marie-Christin Rossmann, welche die heutige Tagung in Klagenfurt mustergültig vorbereitet haben.