9.000 Kärntner Kinder ohne Unterricht sind ein bildungspolitischer Notstand
Die ''De facto-Aufhebung'' der Schulpflicht ist ein Rückfall in Zeiten vor Kaiserin Maria Theresia
„Wenn für 9.000 Schulkinder in Kärnten seit 13. März die Schulanwesenheitspflicht ausgesetzt ist, weil die Schulen sie mangels Infrastruktur nicht mehr erreichen bzw. keine Wissensvermittlung erfolgt, muss man von einem bildungspolitischen Notstand sprechen. Sie sind Opfer der jahrelangen Versäumnisse bei der Ausrollung des schnellen Internets und beim Ausbau der technischen Infrastruktur in den Schulen in Kärnten. Wenn man diese Kinder nicht zu absoluten Bildungsverlierern machen will, sind dringend Gegenmaßnahmen nötig“, fordern der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann und die Kärntner FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Mag. Elisabeth Dieringer-Granza.
Es sei unerklärlich, dass es Wochen dauerte, bis dieser Missstand bei der Bildungsdirektion zutage trat. „Das zeigt nur, wie schlecht organisiert in vielen Bereichen das Distance Learning funktioniert. Es kann doch nicht sein, dass das „Abtauchen“ von Kindern wochenlang tatenlos hingenommen wird“, kritisiert Darmann. Diese "De facto-Aufhebung" der Schulpflicht sei ein Rückfall in Zeiten vor Kaiserin Maria Theresia.
„Die Öffnung der Schulen, wie sie die FPÖ seit Tagen fordert, ist vor allem für diese Kinder entscheidend, damit sie den Bildungsrückstand wieder aufholen können“, verlangen Darmann und Dieringer-Granza. „Wir sind es den Kindern schuldig, eine praktikable Lösung in den gesundheitlichen und bildungspolitischen Notständen zu finden.
Unter Einhaltung strenger Schutzvorschriften und einer entsprechenden Ausstattung der Schulen müsse zumindest ein tageweiser Unterricht und zumindest in Kleingruppen möglich gemacht werden. Dazu gehören u.a. auch regelmäßige Corona-Testungen von Klassen.
Darmann und Dieringer-Granza verweisen darauf, dass es nicht damit getan ist, Schülern Tablets und Laptops zur Verfügung zu stellen. Dies sei wohl das Mindeste und habe die Kärntner FPÖ in diesem Zusammenhang auch bereits in der Landtagssitzung am 9. April 2020 eine entsprechende Initiative gesetzt (siehe Anlage). „Man müsse die Kinder jedenfalls auch im Umgang mit denselben entsprechend schulen, sonst hilft das gar nichts“, warnen Darmann und Dieringer-Granza abschließend.