100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung Grenzen zu ziehen ist der falsche Weg
Gutes Zusammenleben nicht unnötig stören – Aus Kunstprojekt keine weiteren Forderungen für die Zukunft ableiten
Seit einigen Tagen durchzieht ein hunderte Meter langes rotes Band die Gemeinde St. Jakob im Rosental. Das Kunstprojekt „Grenz“ des Slowenischen Kulturvereins Roz, welches die Grenze zwischen deutsch- und slowenischsprachigen Kärntnern symbolisieren soll, sorgt allerdings für Unmut. „Über Kunst lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wir Freiheitliche geben aber zu bedenken, dass es gerade im heurigen Jubiläumsjahr – 100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung – der falsche Weg ist, neue Grenzen zu ziehen. Vielmehr sollten wir Kärntner uns darauf besinnen, dass es seit dem Jahr 2011 eine Einigung gibt. Diese setzte einen Schlussstrich unter dieses jahrzehntelange Streitthema und der Artikel 7 des Staatsvertrages wurde damit mehr als erfüllt“, so FPÖ-Landesparteisekretärin Isabella Theuermann in einer Reaktion.
Auch in der Gemeinde selbst soll es unter der Bevölkerung viele kritische Stimmen geben, wie FPÖ-Ortsparteiobfrau Iris Mischkulnig-Ortner berichtet. „Viele Mitbürger empfinden das rote Band als ‚Blutspur‘ des Abwehrkampfes und sehen darin eine Provokation gegenüber der deutschsprachigen Mehrheitsbevölkerung durch den Slowenischen Kulturverein. Für mich ist so ein Vorgehen sehr bedrückend. Besonders negativ fällt der Bevölkerung außerdem auf, dass auch die Volksschule der Gemeinde und die Kirche von diesem Projekt vereinnahmt werden. Das gute Zusammenleben in unserer Region braucht sicher keine derart unnötige Störung!“, so Mischkulnig-Ortner, die außerdem hofft, dass dieses Kunstprojekt in Zukunft nicht als Vorwand für weitere Forderungen der Slowenenverbände dient.
Foto: kaernten.orf.at