Härtere Strafen für Drogendealer notwendig
Kärnten fehlt vorausschauende Anti-Drogen-Strategie
„Kärnten hat massive strukturelle Probleme in der Betreuung von Drogenkranken, weil die zuständige SPÖ-Gesundheitsreferentin Beate Prettner nicht vorausschauend agiert und Entwicklungen verschläft. Der heute stattgefundene Drogengipfel hätte schon vor Jahren einberufen werden sollen“, kritisiert heute der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann.
Er weist darauf hin, dass Kärnten österreichweit negatives Schlusslicht bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Psychiatern ist, welche eine Substitutionstherapie für Süchtige durchführen. Laut dem Bericht zur Drogensituation 2017 des Bundes werden in Kärnten nur 9 % der Drogenpatienten in Arztpraxen behandelt, während es in Niederösterreich 81 % sind. „Es mangelt an der dezentralen Versorgung. Daher können die bestehenden zentralen Drogenambulanzen den Bedarf kaum abdecken. Gesundheitsreferentin Prettner hat es jahrelang verabsäumt, niedergelassene Ärzte zu gewinnen. Kärnten hat österreichweit auch die geringste Anzahl an Kassenpsychiatern. Prettner hat in ihrem Strukturplan deren Zahl sogar reduziert. Damit fehlen wichtige Partner für eine Anti-Suchtgift-Strategie“, erklärt Darmann.
Wie der Kärntner FPÖ-Chef betont, hat er bereits Anfang Februar gemeinsam mit dem neuen Innenminister Herbert Kickl ein scharfes Vorgehen der Polizei gegen die stark gestiegene Drogenkriminalität in Kärnten ankündigt. „Unter Innenminister Kickl wurde in Kärnten die Einsatzgruppe Drogenkriminalität um neun zusätzliche Ermittler aufgestockt und die Kontrolldichte massiv erhöht. Das Ansteigen der Anzeigen bestätigt die aktive Bekämpfung der Drogenkriminalität durch die Exekutive“, so Darmann. Im Zuge der geplanten Strafrechtsreform des Bundes fordert Darmann eine massive Verschärfung der Strafen für Drogendealer. Dies müsse auch speziell für den Verkauf von Drogen an Jugendliche gelten. „Wer unsere Jugend vergiftet gehört hinter Gitter und nicht auf freiem Fuß angezeigt!“
Unverständlich ist für Darmann, dass Prettner zum heutigen Suchtgipfel mit Oikos ausgerechnet jenen Verein nicht einlud, der in Kärnten am längsten – seit mittlerweile 23 Jahren – Erfahrungen in der ambulanten und stationären Betreuung von Drogenkranken hat. „Das nährt den Verdacht, dass Prettner nur bestimmte fachliche Meinungen zulassen will. Wir haben so viele Probleme beim Thema Drogen, aber die Ressortchefin hat nichts anderes zu tun, als einen Kleinkrieg gegen den Verein Oikos zu führen und dessen Existenz zu gefährden“, kritisiert der FPÖ-Chef. „Andere Bundesländer wertschätzen die Arbeit von Oikos, aber Prettner will dem Verein alle Genehmigungen entziehen, obwohl wir die ambulanten Angebote des Vereines für Cannabis-Konsumenten und seine stationären Plätze für Opioid-Entzugstherapien dringend benötigen“, warnt Darmann. Er vermutet parteipolitische Gründe von Prettner für dieses sinnwidrige Vorgehen, weil Oikos kein SPÖ-dominierter Verein ist.