Großteil der Pflegeheime bei Stromausfall schutzlos
Landesregierung fehlt Entschlossenheit, um Bewohner ausreichend zu schützen
Nur 8 der 78 Kärntner Pflegeheime könnten im Krisenfall eines flächendeckenden Stromausfalles eine Notstromversorgung sicherstellen. Nur 25 Heime verfügen überhaupt über die technischen Möglichkeiten, um im Krisenfall mittels Aggregat ihren Betrieb notdürftig gewährleisten zu können. Das ergaben interne Erhebungen der Landesregierung, die damit dieses Risiko der Unterversorgung von Tausenden Schutzbedürftigen schon lange kennt, ohne darauf adäquat zu reagieren“, kritisiert der Sozialsprecher der FPÖ Kärnten LAbg. Harald Trettenbrein.
Mehrere Anträge der FPÖ, alle Pflegeheimbetreiber zu einer wirksamen Blackout-Vorsorge zu verpflichten, seien von SÖ und ÖVP abgelehnt worden. „Erst in der Vorwoche haben SPÖ und ÖVP das Heimgesetz geändert und wieder darauf vergessen“, so Trettenbrein. Die zuständige Referentin LHStv. Beate Prettner räumt den Betreibern jetzt zwei Jahre Zeit ein, ein Sicherheitskonzept auszuarbeiten. Dann haben wir ein Papier, das geduldig ist, ohne dass etwas Konkretes passiert“, so Trettenbrein.
Dass die Landregierung jetzt den Kauf von Notstromaggregaten für Pflegeheime fördere, sei zu begrüßen. Aber was nützt das, wenn in den meisten Heimen die technischen Voraussetzungen fehlen, um ein solches im Notfall überhaupt nutzen zu können“, fragt Trettenbrein.
Er appelliert nochmals an die Landesregierung, eine verpflichtende Blackout-Vorsorge für Pflegeheimbewohner vorzuschreiben, wobei eine öffentliche Förderung der Kosten vorzusehen ist. „Wir haben schon viel Zeit verloren. Zum Schutz der Schwächsten in der Gesellschaft wäre ein viel entschlosseneres Handeln der Landesregierung erforderlich“, betont Trettenbrein abschließend.