Gesundheitsplan bringt massive Risiken für Patienten
Wer wird entlassene frisch operierte Patienten zuhause versorgen?
„Der neue Gesundheitsplan, den SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv Beate Prettner vorgestellt hat, bringt massive Risiken für die Kärntner. Wenn hinkünftig viel mehr Patienten als bisher nach einem tagesklinischen Eingriff nach Hause entlassen werden, stellt sich die Frage, wer diese frisch Operierten zuhause versorgen wird“, warnen FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann und Gesundheitssprecher LAbg. Harald Trettenbrein.
Sie befürchten, dass das Konzept, wie bei Prettner üblich, nicht zu Ende gedacht ist. „Man kann 200 Spitalsbetten nicht abbauen, solange die ambulante Versorgung durch niedergelassene Allgemeinmediziner und mobile Pflegekräfte nicht bedeutend verbessert wurde. Fünf primäre Versorgungszentren werden dafür nicht reichen. Es stellt sich auch die Frage, ob die Ärzte in diesen Zentren Hausbesuche machen werden und ob in diesen Einrichtungen auch Pflegekräfte tätig sein werden, welche die Patienten zuhause aufsuchen. Was ist an den Wochenenden, wenn die primären Versorgungszentren geschlossen sind“, fragt Darmann.
Dringend notwendig wäre auch, dass die mobilen Pflegedienste ausgebaut werden, damit auch sie frisch Operierte versorgen können. Derzeit wäre dies für die Patienten unfinanzierbar, weil die Stundentarife so hoch sind und diese überdies darauf basieren, dass Pflegegeld bezogen wird. Viele aus dem Spital Entlassene haben kein Pflegegeld“, so Darmann.
Positiv sei, dass die SPÖ-ÖVP-Landesregierung die jahrelange Kritik der FPÖ an der Unterversorgung durch niedergelassene Kassenfachärzte bestätigt und endlich neue Stellen schaffen will.
LAbg. Harald Trettenbrein weist darauf hin, dass die Situation bei den Fachärzten für Kinderheilkunde, Gynäkologie, Neurologie und Psychiatrie besonders dramatisch sei. Salzburg, das weniger Einwohner als Kärnten hat, verfüge über 20 Kassenfachärzte mehr, Tirol habe 65 Stellen mehr. Sogar das um 40 % bevölkerungsschwächere Vorarlberg habe 5 Kinderärzte mehr, 7 Internisten mehr, 6 Neurologen/ Psychiater mehr. Mit den zusätzlichen 15 Stellen bis 2025 werde die Unterversorgung nur teilweise wettgemacht, erklären Darmann und Trettenbrein abschließend.