Geld richtig einsetzen, um die Not von ''verlassenen'' 24-Stunden-Betreuten zu lindern
Betroffene unterstützen, damit sie pragmatische Lösungen finanzieren können – Denkbar schlechte Idee, mehr Leute in voll ausgelastete Pflegeheime stecken zu wollen
„Die 6,5 Millionen Euro, welche Kärnten vom Bund bekommt, um Pflegebedürftige aus ihrer Not zu helfen, die wegen der Corona-Krise entsteht, müssen sinnvoll eingesetzt werden. Es geht hier vor allem um Senioren, deren 24-Stunden-Betreuerinnen ausfallen. Es ist dringend erforderlich, den Betroffenen Zuschüsse zu gewähren, um sie in die Lage zu versetzen, dass sie individuelle Lösungen finanzieren können“, fordert Kärntens FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann.
Man müsse wissen, dass die Pflegebedürftigen mit dem Tag, an dem die 24-Stunden-Betreuerinnen weg sind, keine Förderung mehr vom Bundessozialamt bekommen. „Hier sollte das Land einspringen und diese 550 Euro pro Monat und bei Bedarf auch noch weitere zusätzliche Geldmittel bereitstellen, wenn individuell im Familien- und Verwandtenkreis ein angemessener Ersatz für die Betreuerinnen gefunden werden kann“, fordert Darmann.
Weiters müsse das Land in all diesen Fällen eine adäquate Pflegekontrolle sicherstellen, indem mobile Dienste regelmäßig diese Haushalte aufsuchen und den Betreuungsverlauf überwachen. Auch diese Kosten sollte das Land Kärnten übernehmen. Wo immer es machbar ist, sollte das Land mit Zuschüssen einen Verbleib der Senioren in deren eigenen vier Wänden möglich machen. Für alle anderen müsse ein vorübergehender Aufenthalt in Ersatzquartieren (z.B. in Kurhäusern) ins Auge gefasst werden.
Für eine denkbar schlechte Idee hält Darmann den Vorschlag von SPÖ-Sozialreferentin Beate Prettner, zusätzliche Betten in Pflegeheimen aufzustellen. „Wie will man dies schaffen, wenn die Pflegeheime zu 100 Prozent ausgelastet sind? Will Prettner aus Einbett-Zimmern etwa Mehrbett-Zimmer machen? Eine höhere Belagsdichte und eine höhere Arbeitsverdichtung des ohnehin überbelasteten Personals sind in einer Pandemie die absolut falschen Antworten. Prettners Plan vergrößert damit mögliche Ansteckungsrisiken. Überdies müssen Pflegeheime, deren Bewohner in einer Pandemie besonders gefährdet sind, Isolierräume, für den Fall eines Erkrankungsfalles, bereithalten. Dies ist ein zusätzlicher Grund zur Ablehnung des Planes der Sozialreferentin“, erklärt Darmann abschließend.