"Geheimausschreibung" der Geschäftsführer-Position bei Kärnten Werbung muss im Interesse des Landes verlängert werden
Landesrat Gernot Darmann fordert Aufklärung über „Selbst-Bejubelung“ von Kresse in der neuesten Ausgabe des BUSINESS MONAT – LHStv. Gabriele Schaunig soll heute in Aufsichtsratssitzung Veto einlegen
Auf die zweiseitige „Selbst-Bejubelung“ von Kärnten Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse in der neuesten Ausgabe des BUSINESS MONAT macht heute der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann aufmerksam. Kresse wird darin als „Rekord-Mann“ bezeichnet, der für „Rekordzahlen“ im Kärntner Tourismus verantwortlich ist. „Eine derartige Selbstbeweihräucherung des Geschäftsführers der Kärnten Werbung ohne jegliche kritische Frage im abgedruckten Interview riecht stark nach bezahlten Seiten bzw. Gegengeschäften. Ich fordere Tourismusreferent Benger auf, diese Sache aufzuklären. Wurde für diesen Beitrag seitens des Landes bzw. der Kärnten Werbung etwas bezahlt oder gab es irgendeine indirekte Gegenleistung dafür?“, hinterfragt Darmann.
Der FPÖ-Obmann verweist in diesem Zusammenhang auf die Kritik namhafter Touristiker, wonach es Kresse primär um die „Marke Kresse“ und nicht um die „Marke Kärnten“ gehe. Angesichts der von der Statistik Austria am 27.02.2017 veröffentlichten Beherbergungsstatistik, welche für Kärnten im Jänner 2017 ein Minus von 7,4 Prozent bei den Ankünften und ein Minus von 6,0 Prozent bei den Nächtigungen ausweist, sei es einigermaßen frivol, wenn sich Kresse zeitgleich in Medien für „Rekordzahlen“ abfeiern lässt. Denn mit den jüngsten Nächtigungszahlen habe Kärnten im Bundesländervergleich mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten.
Darmann erneuert seine Forderung nach Verlängerung der heute endenden „Geheimausschreibung“ der Position des Geschäftsführers der Kärnten Werbung bis zumindest Ende April. Da der Vertrag des derzeitigen Geschäftsführers noch bis Ende 2017 läuft, bestehe keinerlei Grund zur Eile. „Im Interesse des Landes Kärnten sollte eine derart wichtige Position prominenter und ausgedehnt auf Fachmedien im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschrieben werden. Die erfolgte Ausschreibung in Form eines Zweizeilers in der ´Wiener Zeitung´ und im ´Standard´ mag zwar gesetzlich den Mindesterfordernissen entsprechen, ist aber für eine solche Position einfach nicht adäquat und nicht auf das richtige Ziel ausgerichtet“, erklärt der FPÖ-Obmann. Es gehe dabei auch überhaupt nicht um die Person Kresse oder eine Einmischung der Politik, sondern schlicht und einfach nur darum, dass „der/die Beste für den Kärntner Tourismus gerade gut genug ist“. Es werde niemand bestreiten können, dass eine möglichst breite Auswahl an fähigen Bewerbern im Interesse des Landes gelegen ist. Bei einer „versteckten“ Ausschreibung in Form eines Zweizeilers sei aber keine große Auswahl zu erwarten, so Darmann.
Er habe daher an SPÖ-Finanzreferentin Schaunig als Eigentümervertreterin des Landes bei der Kärntner Beteiligungsverwaltung ein Schreiben gerichtet und sie ersucht, dafür Sorge zu tragen, dass die Suche nach einem neuen Geschäftsführer der Kärnten Werbung verlängert und vor allem adäquat ausgeschrieben wird. In der heute stattfindenden Aufsichtsratssitzung der Kärntner Beteiligungsverwaltung solle Schaunig notfalls von Ihrem Vetorecht Gebrauch machen.
Generell wäre es sinnvoll, die geplante Übertragung der Kärnten Werbung-Anteile an die Tourismusregionen zuerst zu entscheiden und durchzuführen, bevor man wieder Manager mit 5-Jahresverträgen versorgt, erklärt der FPÖ-Obmann.