Facharzt-Mangel in Kärnten: Patienten vor finanziellen Folgen schützen!
Versagen von SPÖ-Gesundheitsrlandesrätin Beate Prettner und der GKK – Run auf Wahlärzte bringt soziale Ungerechtigkeit – Dringlichkeitsanträge der FPÖ in nächster Landtagssitzung
„Wenn sogar der Chef der Kärntner Gebietskrankenkasse Dr. Johann Lintner öffentlich zugibt, dass immer mehr Versicherte mit dem zahlenmäßigen Angebot an der Vertragsfachärzten seiner Kasse unzufrieden sind und Hilfe bei Wahlärzten suchen, ist dies ein Alarmsignal. Lintner verschweigt, dass dieses Problem vom Land und der GKK hausgemacht sind. Im Strukturplan 2020, den Gesundheitsreferentin Dr. Beate Prettner mit Unterstützung von Grünen und ÖVP im Alleingang mit der GKK durchgeboxt hat, sind im Vergleich mit anderen Bundesländern viel zu wenige Vertragsstellen für Fachärzte vorgesehen“, kritisiert heute der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann.
Salzburg, das weniger Einwohner als Kärnten hat, habe 20 Kassenfachärzte mehr. Der GKK-Chef habe zwei Mangelfächer, Kinderheilkunde und Gynäkologie, erwähnt. Dramatisch sei aber auch der Mangel an Neurologen und Psychiatern.
Die (zu wenigen) Kassenfachärzte können auch bei größtem Einsatz lange Wartezeiten nicht vermeiden. Wenn Kärntner Patienten dem ausweichen wollen, sind sie gezwungen, zu Wahlärzten zu gehen. Kärnten habe nur 15 Kinder-Kassenfachärzte, die Landeshauptstadt mit fast 100.000 Bewohnern nur vier, genau so viele wie Villach. Der Bezirk Spittal mit 76.000 Einwohnern habe gar nur zwei Kinder-Kassenfachärzte. „Da darf man sich nicht wundern, dass die Eltern aus dem Kassensystem flüchten“, so Darmann.
„Es werden nun jahrelange Versäumnisse der rot-grün-schwarzen Koalition sichtbar. Der Trend zu Wahlärzten ist aber höchst unsozial“, erklärt der FPÖ-Obmann. „Die Menschen müssen privat zahlen, obwohl sie ihre Krankenkassenbeiträge entrichten. Dann bekommen sie aufgrund eines unfairen Systems der GKK nur einen Teil zurück, wobei die Abrechnung vollkommen intransparent ist“, beschreibt Darmann die unbefriedigende Situation. Die GKK profitiere indirekt davon, wenn sie zu wenige Vertragsstellen einrichtet. „Es ist skandalös, dass Gesundheitsreferentin Prettner dieser Entwicklung tatenlos zusieht und sie als Vorsitzende der Zielsteuerungskommission sogar wohlwollend abnickt.“
Darmann kündigt abschließend für die nächste Landtagssitzung Dringlichkeitsanträge der FPÖ an. „Wir fordern, dass die GKK in den Mangelfächern Kinderheilkunde, Gynäkologie und Neurologie 100 % und nicht nur 80 % ihrer Tarife bei Wahlarztrechnungen ersetzt. Sie hat die Defizite verschuldet und soll nicht noch einen Nutzen aus diesem Versagen ziehen. Wir verlangen weiters, dass der Strukturplan 2020 für die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärzte annulliert wird und so rasch wie möglich zusätzliche Vertragsstellen geschaffen werden. Die bestehenden Missstände in der Versorgung müssen beseitigt werden“, betont der FPÖ-Chef.