Erstes Gebot ist Maskenpflicht für alle Pflegekräfte und Ausstattungsgebot für das Land
Hygieneexperten für alle Kärntner Pflegeheime bestellen – Sofortiges Ende aller Heimprüfungen in der Krise
„Was bewegt die Kärntner Gesundheitsabteilung, mitten in der Corona-Krise Prüfteams in Pflegeheime zu schicken? Das ist eine Maßnahme zur Unzeit, weil Fremdpersonen und damit ein Ansteckungsrisiko in Heime gelangt. Diese sollten aber zum Schutz der am meisten gefährdeten Heimbewohner möglichst von der Umwelt abgeschirmt sein“, erklärt FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann. Mit Recht hätten Verantwortliche in Heimen mit Unmut reagiert, als die Prüfer vor ihrer Türe standen. Er fordert ein Ende der Kontrollen vor Ort mindestens bis zum Herbst. Prüfungen sollten auf digitalem Weg durchgeführt werden.
Wenn man schon glaubt, dass die Hygienepläne von Heimen in letzter Minute zu checken sind, dann sollte dies digital erfolgen. „Dringend erforderlich ist es, allen Pflegeheimen einen Hygieneexperten zur Verfügung zu stellen, der auf digitalem Weg informiert und Verbesserungen vorschlägt“, fordert Darmann. Pflegeheime beklagen sich, dass sie für diese speziellen Fragen derzeit keinen Ansprechpartner haben.
Darmann übt in diesem Zusammenhang auch massive Kritik an der nicht zu Ende gedachten planlosen Ankündigung der Maskenpflicht durch die Bundesregierung. „Wenn eine Maskenpflicht eingeführt wird, dann muss sie in Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten bei Erbringung von Pflegeleistungen als erstes kommen. Es ist sicher zu stellen, dass die Ansteckungsgefahr der größten Risikogruppe, den Pflegebedürftigen über 70 Jahre, reduziert wird“, betont Darmann. Geschützt würden damit auch die Pflegekräfte, die als Stützen der Versorgung unverzichtbar sind und größte Anerkennung verdienen. Diese Maskenpflicht müsse natürlich von einem Gebot für die Landesregierung begleitet sein, dass sie das Schutzmaterial in der benötigten Güte bereitstellt.
Aus der Sicht von Darmann rächt es sich jetzt, dass fast alle Kärntner Pflegeheime zu 100 Prozent ausgelastet sind und über keine Raumreserven zur möglichen Isolierung von positiv getesteten Bewohnern verfügen. Sie müssten zu diesem Zweck Essensräume umfunktionieren. „Es ist auch eine denkbar schlechte Idee von SPÖ-Sozialreferentin LHStv. Beate Prettner 24-Stunden-Betreute, deren Betreuerinnen ausfallen, in Heime geben zu wollen. „Jede Belagsverdichtung wäre jetzt äußerst riskant“, warnt Darmann abschließend.