Erster kommunaler Kornspeicher Kärntens in Mühldorf
Mühldorfer Gemeinderat beschließt Getreidebevorratung – Vorreiterrolle für andere Gemeinden – FPÖ bereitet Initiative im Landtag vor
In Mühldorf mahlen die Mühlen anders: Durch einen Beschluss des örtlichen Gemeinderates zur Einrichtung eines Getreidelagers, wurde die Gemeinde Mühldorf gestern, Freitag, zum ersten kommunalen Kornspeicher Kärntens. 25 Tonnen Getreide werden von der Gemeinde für die Mühldorfer Bevölkerung angekauft, um die Versorgungssicherheit der rund 1.000 Einwohner zu gewährleisten. Das gibt der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann und Mühldorfer Bürgermeister NAbg. Erwin Angerer bekannt.
Als Reaktion auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten beiden Jahre sieht Angerer diese Entscheidung als richtigen Schritt und dringend notwendig an: „Ich freue mich über alle, die den Beschluss mitgetragen haben. In Zeiten wie diesen gilt es ein Bewusstsein für Vorsorge, Unabhängigkeit und Resilienz zu schaffen und für den hoffentlich nicht eintretenden Bedarfsfall vorzusorgen. Mit der Getreidebevorratung sind wir unabhängig von Lieferengpässen und kurzfristigen Veränderungen des Marktes“, so Angerer. Eingelagert werden soll das Getreide in der örtlichen Trattner Mühle, wo es von Müllermeister Mathias Trattner bei Bedarf vermalen wird. „Wir sind sehr froh, dass es in unserem Ort noch eine Mühle gibt. Jetzt spüren wir, wie wichtig es ist, dass wir unsere regionale und kleinstrukturierte Wirtschaft erhalten und wie gefährlich die Abhängigkeit von außen und von internationalen Großkonzernen sein kann“, erklärt Angerer und ergänzt, dass die Einlagerung auf unbestimmte Zeit festgelegt wurde. Sollte die Bevorratung nicht mehr notwendig sein, könne diese jederzeit aufgelöst und das Getreide verkauft werden.
„Mit dem Beschluss unserer Gemeinde leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zur regionalen Krisenvorsorge, sondern hoffen, auch eine gewisse Vorreiterrolle für andere Gemeinden und Bundesländer einnehmen zu können“, so der Bürgermeister, der darauf hinweist, dass die Getreidebevorratung bis zum EU-Beitritt Österreichs staatlich geregelt war und auf gesetzlichen Grundlagen, wie beispielsweise dem Mühlengesetz oder dem Lebensmittelbevorratungsgesetz fußte.
„Jedes Bundesland sollte in der Lage sein seine Bevölkerung mit bestimmten Lebensmitteln eine gewisse Zeit lang, versorgen zu können. Daher werden wir demnächst auch einen Antrag im Kärntner Landtag einbringen, in dem wir fordern, das Gesetz wieder in Kraft zu setzen“, so Angerer abschließend.