Eigene Pflegelehre würde Mangel an Pflegekräften beseitigen
Appell der FPÖ an SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser und SPÖ-Gesundheitslandesrätin Beate Prettner, Pflegelehre in Kärnten zu ermöglichen
In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Mag. Gernot Darmann erneuerte FPÖ-Sozialsprecher LAbg. Harald Trettenbrein heute die FPÖ-Forderung nach Einführung einer eigenen Pflegelehre. „Gerade in Kärnten ist das bestehende Pflegepersonal überlastet. Daher benötigen wir eine Pflegelehre, um die notwendige Anzahl an qualifizierten Pflegekräften, die dringend in der Gegenwart und umso mehr für die Zukunft benötigt werden, zu erhalten“, so Trettenbrein. Er appelliert an Landeshauptmann Kaiser und Sozialreferentin Prettner, die Pflegelehre in Kärnten zu ermöglichen und nicht weiter aus ideologischen Gründen zu blockieren.
„Der Schulversuch einer Pflege-HTL mit Matura ist gut und vernünftig. Aber das kann nur einen Teil der notwendigen Maßnahmen abbilden. Wir brauchen auch dringend das Modell der Pflegelehre, das bereits seit 2004 mit Erfolg in der Schweiz angeboten wird. Wir müssen aufpassen, dass wir die Jugendlichen nicht mit 15 Jahren an andere Ausbildungen verlieren. Denn viele treffen mit 15 bereits ihre Berufsentscheidung und beginnen eine Lehre“, erläutert Trettenbrein. Er habe mit einer Pflegeleiterin eines Heimes im Lavanttal gesprochen, welche die Pflegelehre als richtige und notwendige Maßnahme bestätigt hat.
Trettenbrein, der selbst Leiter des Sozialhilfeverbandes Wolfsberg und damit eines Altenpflegeheims war, betont, dass im Bereich der Pflege vor allem Empathie wichtig sei. „Das wäre auch ein wichtiger Zugang für eine Lehrausbildung. 15- und 16-jährige können neben der theoretischen Ausbildung schon zu einem ersten Kontakt mit zu pflegenden Menschen kommen und diese etwa beim Essen, Spazieren gehen oder Basteln unterstützen. Erst im 3. Lehrjahr, also mit 17, würden sie dann eine Praxisausbildung am Krankenbett erhalten“, so Trettenbrein. Aber bereits nach zwei Lehrjahren hätte ein Lehrling so schon eine Ausbildung als Heimhelfer und könne diese nutzen. In seiner Zeit als Leiter des Altenpflegeheims Wolfsberg hätten auch schon Schüler Praxistage mit den Senioren verbracht und so einen Bezug zur Betreuung von alten Menschen erhalten.
„Wir brauchen bei der Ausbildung von Pflegekräften beide Richtungen: eine schulische Ausbildung, aber auch eine praktische Ausbildung vor Ort“, so der FPÖ-Sozialsprecher abschließend.