Digitalisierung des Landes steckt noch immer in den Kinderschuhen
Rechnungen werden großteils noch händisch abgewickelt – Bisher keine Verbesserungen in Sicht – SPÖ-nahe Agentur erstellt Gutachten zur Ausschreibung der Landeshomepage
„Bei seiner Überprüfung der digitalen Verwaltung des Landes Kärnten hat der Landesrechnungshof feststellen müssen, dass die Digitalisierung des Landes noch immer in den Kinderschuhen steckt. Die notwendige Digitalisierung der Verwaltung verkommt zu einem gemeinnützigen Beschäftigungsprojekt, da die Ergebnisse bisher gleich null sind. Seit 2015 wurde fast eine Million Euro in die Homepage des Landes gesteckt, die völlig unübersichtlich und benutzerunfreundlich ist! Noch immer werden 150.000 Rechnungen wie in der Steinzeit großteils händisch bearbeitet, was natürlich zu großen Zeitverlusten führt. Allein durch die rasche Einführung auf einen elektronischen Zahlungsvollzug könnte man 15 Planstellen anders einsetzen“, erklärt der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer nach der heutigen Sitzung des Kontrollausschusses im Landtag, bei welcher der Bericht des Landesrechnungshofes zur digitalen Verwaltung behandelt wurde.
Der FPÖ-Chef kritisiert auch, dass eine SPÖ-nahe Agentur – der Chef der Agentur ist zugleich der Geschäftsführer des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Kärnten – damit beauftragt wurde, ein Gutachten zur Ausschreibung der neuen Landeshomepage zu erstellen. Derselbe Gutachter hatte bereits 2017 ein Gutachten für eine Ausschreibung der Homepage erstellt. „Tatsächlich wurde die Homepage damals aber – entgegen dem Vergabegesetz – gar nicht ausgeschrieben, sondern direkt vergeben. Es fragt sich auch, für was überhaupt vorab ein Gutachten für eine Neuausschreibung einer Homepage nötig ist. Da wiehert doch der Amtsschimmel!“, so Angerer.
SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser und LPD-Chef Gerd Kurath wurden heute im Kontrollausschuss als Auskunftspersonen befragt. „Beide, Kaiser und Kurath, konnten unsere Fragen zur Digitalisierungsstrategie des Landes und weitere Schritte im Hinblick auf Verbesserungen für die Bürger, nicht befriedigend beantworten!“