Das gefährdete Kärntner Notarzt-System absichern
Blick in die Vergangenheit und Selbstbeweihräucherung von SPÖ-Gesundheitslandesrätin Beate Prettner helfen nicht weiter
„Die heute von SPÖ-Gesundheitsreferentin LHStv. Beate Prettner präsentierten Maßnahmen bei Notärztediensten greifen viel zu kurz und werden wie heute der Notärztereferent der Ärztekammer, Roland Steiner, artikulierte, auch nicht viel ändern“, betonte Kärntens FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann in einer ersten Reaktion.
„Das Selbstlob der SPÖ-Gesundheitsreferentin, wonach Kärnten im Notärztewesen in der „Topliga“ mitspielen würde, hilft uns nicht weiter, wenn es darum geht, die Versorgung auch in Zukunft abzusichern. Diese ist gefährdet, wie der Sprecher der Kärntner Notärzte Dr. Roland Steiner mehrmals öffentlich gewarnt hat. Man kann nicht, wie Prettner es tut, die bestehenden Versorgungsprobleme vor allem in Spittal oder Villach ignorieren, wo Dienste zum Jahreswechsel unbesetzt geblieben sind“, kritisiert Darmann.
Auf Initiative der FPÖ finden daher am 26. Februar im Landtag eine Befragung von Experten und in weiterer Folge ein Expertenhearing über die ärztliche Versorgung in Kärnten statt. „Eine intensive Einbindung von Experten ist geboten, damit das System im Sinne der Bürger aber auch der Ärzte abgesichert werden kann“, so Darmann. Er sieht eine vordingliche Aufgabe darin, mehr ausgebildete Notärzte dafür zu gewinnen, dass sie mit Noteinsatzfahrzeugen bzw. Rettungshubschraubern zu Einsätzen ausrücken. „Wir haben grundsätzlich genug Spezialisten, aber nicht mal 20 % von ihnen stehen für Dienste zur Verfügung“, so Darmann.
„Wir müssen die Rahmenbedingungen für sie, aber auch für künftige diese verantwortungsvolle Tätigkeit anstrebende Ärzte verbessern. 75 % aller bodengebundenen Einsätze werden von freiberuflich tätigen Ärzten durchgeführt, der Rest von angestellten Medizinern der Spitäler. Das sind über 6.000 notärztliche Dienststunden pro Jahr von Freiberuflichen. Auf ihre wertvolle Arbeit sind wir tagtäglich angewiesen“, stellt Darmann fest.
Größte Anerkennung zollt er in diesem Zusammenhang Notärzten, die seit vielen Jahren Dienste auf den 9 Kärntner Stützpunkten machen. „Einige sind schon in Pension, aber noch punktuell arbeitsbereit. Auch um sie muss sich das Land intensiv bemühen. Ihr Knowhow ist u.a. für die Ausbildung der Jungen von eminenter Bedeutung“, meint Darmann.
Für dringend nötig hält Darmann auch die Einsetzung eines Koordinators, der die diensthabenden Notärzte in den Bezirken bei der Personalrekrutierung unterstützt und der sich auch darum kümmert, dass genügend Bereitschaftsärzte in allen Kärntner Tälern zur Verfügung stehen. „Es ist unverantwortlich, dass LHStv. Prettner die Verantwortung für die Versorgungslücken abschiebt. Hier muss das Land aktiv Lösungen erarbeiten“, fordert Darmann abschließend.