Coronavirus: Kärnten braucht dringend Lösung, um Kollaps der 24-Stunden-Betreuung abzuwenden
Nur mit raschen Corona-Tests für Betreuungskräfte an der Grenze kann Versorgung von 1.600 Pflegebedürftigen gesichert werden – Wertschätzungs-Zulage des Landes notwendig
„In der 24-Stunden-Betreuung erleben wir trotz politischer Warnungen noch die Ruhe vor dem Kollaps. Dieser Kollaps droht ab Mitte April, wenn hunderte ausländische Betreuerinnen nach einem sechs bis acht Wochen dauernden Dienst nach Hause fahren und keine Vertretung verfügbar ist. Leider lässt die zuständige SPÖ-Sozialreferentin LHStv. Beate Prettner diese Zeitspanne mit Nichtstun und Ignorieren des Problems verstreichen, statt sie zur Problemlösung zu nutzen“, kritisiert FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann.
Die Vertreterinnen für die derzeit aktiv tätigen Betreuerinnen aus Tschechien, der Slowakei, Rumänien oder Kroatien müssten laut den praxisfernen Plänen der Bundesregierung jetzt schon da sein, weil sie vor Arbeitsbeginn in eine 14-tägige Quarantäne müssen. „Aber für eine solche Quarantäne gibt es überhaupt keinen Plan der Kärntner Landesregierung. Folglich befindet sich auch keine Betreuerin in einer solchen behördlich kontrollierten Absonderung. Weder gibt es Quartiere dafür, noch ist die Bezahlung für diese Leerzeit geklärt“, verweist Darmann.
Es fehle damit jede Vorsorge für die Fortsetzung der Betreuung zuhause für zumindest 1.600 Kärntner Senioren. Für Darmann besteht die einzige Lösung darin, Maßnahmen zu treffen, damit keine 14-tägige Quarantäne für diese Betreuerinnen und Betreuer nötig ist. „Ohne sie droht ein Pflege-Notstand, weshalb sie als systemrelevante Berufsgruppe einzustufen sind. Für diese kann bereits bei der Einreise an der Grenze eine Corona-Abtestung vorgenommen werden, damit nach wenigen Stunden feststeht, ob Betreuerinnen virusfrei sind und ihre Arbeit beginnen dürfen“, fordert der FPÖ-Chef.
Diese Lösung wäre menschlich und ökonomisch die richtige, weil sie sicherstellt, dass 1.600 pflegebedürftige Kärntner weiter in ihrer gewohnten Umgebung von vertrauten Menschen betreut werden. „Es wäre viel teurer, diese Pflegebedürftigen gegen ihren Willen in Ersatzquartiere zu bringen, wo eine stationäre Versorgung aufgebaut und finanziert werden muss. Weil die Zahl dieser Betten limitiert ist, droht manchen Senioren gar die Unterbringung auf Feldbetten in Notlazaretten. Das müssen wir unserer älteren pflegebedürftigen Generation unbedingt ersparen“, betont Darmann.
Abschließend tritt Darmann auch dafür ein, dass allen Betreuerinnen, die wegen der Corona-Krise statt zwei jetzt sechs oder gar acht Wochen durchgehend arbeiten, vom Land Kärnten eine Wertschätzungs-Zulage gewährt wird, wie dies in anderen Bundesländern bereits umgesetzt wird.