Corona-Tod eines Arztes als Mahnung – neue Maßnahmen nötig
Mangel an Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegekräfte ist derzeit größtes Problem in der Krise – Epidemieärzte sollen Hausvisiten durchführen
„Der tragische Coronavirus-Tod eines Hausarztes in Niederösterreich, der sich bei seiner Arbeit für die Patienten mit dem Virus angesteckt hat, soll auch eine Mahnung für die Kärntner Behörden sein. Sie müssen den Mangel an Schutzausrüstung für niedergelassene Ärzte und für Pflegekräfte als derzeit größtes Problem in der Bewältigung der Krise in den Fokus nehmen. Diese Engpässe darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Klubobmann Mag. Gernot Darmann.
Er verweist auf die Kärntner Ärztekammer, die klar vorschreibt, wie Ärzte ausgerüstet sein müssen: Mund-, Nasen- und Augenschutz, Handschuhe und Schutzkittel. Kaum eine Ordination in Kärnten verfügt über diese Ausstattung, so Darmann. Es sei daher verständlich, dass angesichts dieser Mangelzustände viele niedergelassene Ärzte nicht bereit sind, Hausbesuche bei Patienten durchzuführen. Die Behandlungen erfolgen häufig per Telefon. Doch dies bedeute vor allem für erkrankte ältere Menschen und für Kinder eine gefährliche Unterversorgung.
Der FPÖ-Chef pocht daher auf eine rasche Lösung für dieses Versorgungsproblem. „Erhöhen wir die die Zahl der Epidemie-Visitenärzte, welche über die nötige Schutzausrüstung und einen Fahrdienst durch den Samariterbund verfügen! Sie sollten jene Hausbesuche bei erkrankten Patienten durchführen, welche den niedergelassenen Ärzten wegen der fehlenden Schutzausrüstung nicht zumutbar sind, die aber aufgrund der telefonischen Abklärung erforderlich wären. Das bisherige Betätigungsfeld der Epidemie-Visitenärzte muss über die Betreuung der Corona-Quarantäne-Patienten hinaus entsprechend erweitert werden“, fordert Darmann. Zu diesem Zweck müsse man entsprechend mehr Epidemieärzte aufnehmen. Bewerber gebe es genügend.
Darmann kritisiert die bisherige Haltung der Kärntner Gesundheitsbehörde, wonach niedergelassene Ärzte trotz fehlender Schutzausrüstung Patienten aufsuchen müssten, als zynisch und unverantwortlich. „Verhindern wir, dass es eine solche Tragödie wie in Niederösterreich auch bei einem Arzt in Kärnten gibt“, so Darmann.
„Es ist daher alles zu tun, damit endlich genügend Schutzausrüstung für alle Ärzte und Pflegekräfte zur Verfügung steht! Die Zeit bis dahin muss man mit geeigneten Notmaßnahmen überbrücken. Es würde seit gut 2 Monaten in der Verantwortung der zuständigen Gesundheitspolitik liegen, die notwendigen Schutzmaßnahmen für den Gesundheits- und Pflegebereich im Sinne der Mediziner, Pfleger aber natürlich insbesondere im Sinne der Patienten und Klienten sicherzustellen. Die betroffenen Mitbürger können sich vom ständigen Zuschieben angeblich anderer Zuständigkeiten nichts herunter schneiden. Es darf nicht sein, dass es mehr und mehr Opfer des organisatorischen Chaos gibt, während an der Krisenfront direkt am Patienten das Menschenmögliche geleistet wird“, betont Darmann abschließend